Von Lia Buchner
Daher war der fachliche Schwerpunkt des Treffens auch dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Almwirtschaft gewidmet.
Klimawandel auf der Alm. Der Weideexperte Siegfried Steinberger aus Bayern erläuterte sehr anschaulich die dringend notwendigen Anpassungsmaßnahmen bei der Almbewirtschaftung, um wertvolle Futterflächen erhalten zu können: Der Temperaturanstieg der letzten Jahre lässt im Almgebiet mehr Biomasse wachsen, Tiere finden somit auf gleicher Fläche mehr Futter. Von einer Weide kann allerdings nur so viel Fläche offengehalten werden, wie das Tier tatsächlich frisst. Ein früher Auftriebszeitpunkt, angepasste Tierzahlen und eine gelenkte Weideführung sind daher unumgänglich. Genau diese Punkte werden auf den Almen im hinteren Kaunertal mit der klimafitten Almweidebewirtschaftung umgesetzt, wie die Almverantwortlichen der Alpe Gepatsch, Bürgermeister Heinz Kofler und der Obmann der Alpe Birg, Pepi Raich bei der gemeinsamen Besichtigung der beiden Almen veranschaulichen konnten.
DRAMATISCHE ZUNAHME DER RAUBTIERRUDEL. Klarerweise stand auch die Bedrohung der Almwirtschaft durch Großraubtiere im Mittelpunkt der Gespräche. Insbesondere die Kollegen aus der Schweiz berichteten von einer dramatischen Zunahme der Rudel. Die Raubtiere töten trotz aller Schutzmaßnahmen laufend Schafe, Ziegen und mittlerweile immer öfter auch Rinder.
WERTVOLLER ERFAHRUNGSTAUSCH. Die Terra-Raetica-Almbegegnung hat heuer bereits zum zehnten Mal stattgefunden. Die Regionsvertreter waren sich einig, dass die wertvolle Zusammenarbeit in diesem von Bund, Land und der Europäischen Union unterstützten Projekt jedenfalls fortgesetzt und noch weiter intensiviert werden soll.
Christopher Walzthöni, Senner der Gepatschalm, und Elmar Monz bedanken sich mit einem Almkäse beim Referenten Siegfried Steinberger (Mitte). Foto: Peter Frank