Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Nachhaltige Regenwassernutzung

Land verlängert Projekt in Modellregion

Das Land Tirol verlängert das Projekt „Regenwassernutzung im Tiroler Oberland“ um eine zweite Projektphase bis Ende 2021 in der KLAR! – Klimawandelanpassungsmodellregion mit den Gemeinden Fließ, Prutz, Faggen, Kauns, Kaunerberg und Kaunertal. Da sich ein steigender Trink- und Brauchwasser-bedarf abzeichne, spiele eine nachhaltige und ressourcenschonende -Regenwassernutzung eine immer größere Rolle.
28. Juli 2020 | von Von Markus Wechner
Nachhaltige Regenwassernutzung
Nachhaltige und ressourcenschonende Regenwassernutzung. Foto: KLAR! Kaunergrat
Von Markus Wechner

Mit dem Projekt „KLAR! Regenwassernutzung“ wurden bereits 2018 die Gemeinden und deren Bevölkerung über die Sinnhaftigkeit der Nutzung von Regenwasser in Zeiten des Klimawandels aufgeklärt. Hierbei wurde Interessierten auch ein finanzieller Anreiz für die Installation von Regenwasserspeichern in privaten Gärten geboten. In den Gemeinden Fließ und Faggen wurden auf diese Weise bereits insgesamt 32 Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von etwa 136000 Litern eingebaut. Regina Heckmann, Bäuerin aus der Gemeinde Fließ, hat das Angebot in Anspruch genommen und erklärt: „Uns hat das Projekt Regenwasserspeicher sehr geholfen. Wir konnten in diesem Frühjahr das Wasser schon zum Beregnen des Gemüsegartens und eines Feldes unterhalb von unserem Haus nutzen.“ Im Konjunkturpaket 2020 stehen nochmals 50.000 Euro für die Klimawandelanpassungsmaßnahmen zur Verfügung, womit knapp 50 Speicher mit einem Fassungsvermögen von rund 200000 Litern gefördert werden können.

REGENWASSER NUTZEN. „Die äußerst trockenen Sommer der letzten Jahre haben verdeut-licht, dass der Klimawandel in vollem Gange ist. Hitzeperioden und Trockenheit werden in Zukunft in Tirol genauso verstärkt auftreten wie Starkregenereignisse. Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und steht schon heute nicht mehr überall unbegrenzt zur Verfügung“, so Ulrike Totschnig, Projektkoordinatorin der KLAR!. Eine Person in Österreich verbraucht pro Tag rund 150 Liter Wasser, die Hälfte davon wird beim Trinken, Kochen, Baden oder Geschirrspülen, der Rest für die Klospülung, die Gartenbewässerung oder bei der Autowäsche verbraucht. Mit einem Regenwasserspeicher können bis zu 50 Prozent des Trinkwasserverbrauchs durch Regenwasser ersetzt werden. Die Regenwassertonnen würden durch die Zurückhaltung der Wassermassen bei Starkregenereignissen zudem Kanalsysteme und Bäche entlasten.

MODELLREGION. Die Gemeinden Fließ, Prutz, Faggen, Kauns, Kaunerberg und Kaunertal haben sich zu einer Klimawandelanpassungsmodellregion zusammengeschlossen, welche sich seit dem Jahr 2018 gezielt mit den Möglichkeiten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinandersetzt. Dabei werden sukzessive konkrete Maßnahmen und Projekte realisiert, wie Hans-Peter Bock, Bürgermeister der Gemeinde Fließ, erläutert: „Beim Thema Klimawandel kommt den Gemeinden eine wichtige Schlüsselfunktion zu. Sie können direkt vor Ort konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel setzen. So sehen und spüren die Menschen, dass wir alle einen Beitrag leisten können.“

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