Im Jahr 2019 wurden am Reschen 72 „Illegale“ aufgegriffen
Die illegale Migration nimmt auch über den Reschen ab – im gesamten vergangenen Jahr wurden dort von Polizei oder Bundesheer 72 illegal Eingereiste angetroffen. Und das bei fast täglichen Kontrollen.
Von Daniel Haueis
„Aktuell ist das für uns nicht wahrnehmbar … Es ist auch kein Thema von Diskussionen“, berichtet Bgm. Helmut Spöttl aus Nauders über illegale Migration. Die Nauderer würden daran lediglich erinnert, wenn das Bundesheer durchs Dorf fährt. Die Soldaten sind am Reschen im Assistenzeinsatz für das Innenministerium, also die Polizei, die die fremdenpolizeilichen Kontrollen vornimmt. Die Zahlen bestätigen den Eindruck des Dorfchefs: Wurden 2016 in Tirol noch knapp 12000 unrechtmäßige Einreisen festgestellt, waren es 2019 nur mehr 3450. Am Reschen ist deren Zahl von mehr als 300 im Jahr 2017 auf 72 im vergangenen Jahr gesunken; im Vergleich zum Vorjahr ist fast eine Halbierung festzustellen.
FAST TÄGLICHE KONTROLLEN. 72 Aufgriffe machen im Schnitt alle fünf Tage einen. Tatsächlich gab’s nur zwei Monate, in denen die Aufgriffszahlen zweistellig waren: Im März wurden 23 und im September zehn „Illegale“ am Reschen angetroffen, in allen anderen Monaten waren es maximal sieben. Und das bei einer „sehr hohen Kontrolldichte“, wie Major Chris-toph Patigler, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant von Landeck, sagt – es wird praktisch täglich kontrolliert. Patigler führt die gesunkenen Zahlen natürlich auch auf die geringere Zahl an Anlandungen in Italien via „Mittelmeerroute“ zurück, zudem auf die Kontrollen in Italien bzw. Südtirol. Meist sind es Nigerianer, Marokkaner und Albaner, die in Tirol aufgegriffen werden; mehr als 80 Prozent sind Männer. Am Reschen illegal Eingereiste sind übrigens weiterhin meist im Fernreisebus unterwegs. Im Hintergrund können sich auch bei einzelnen Einreisenden, so die Annahme der Polizei, Schlepper befinden – der Beweis ist natürlich oft ein schwieriger.

Bgm. Helmut Spöttl: durch das Bundesheer erinnert, wenn die Assistenzkräfte durchs Dorf fahren. RS-Foto: Archiv