Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„St. Vinzenz“ bleibt ein Vollversorger

4. Juni 2019 | von Daniel Haueis
„St. Vinzenz“ adaptiert sein Angebot an medizinische Herausforderungen und Möglichkeiten – es sind Adaptierungen, aber keine wirklichen Einschnitte. RS-Foto: Haueis
Anita und Josef Walser mieten eine der 26 GHS-Wohnungen in Haus C „Am Mühlkanal“. Im Hintergrund ist bereits Haus D in Bau – wieder ohne Wohnbauförderung. RS-Foto: Haueis
Dekan Martin Komarek mit Vorstandsobmann Regierungsrat Josef Altenweisl und Geschäftsführer Peter Heiss (v.r.): „Einander nicht zu überfordern, ist nötig“, riet er den Mietern. RS-Foto: Haueis
Haus C der GHS-Anlage am Mühlkanal. RS-Foto: Haueis
Pfarrer Augustin Kouanvih: „Aufgrund einiger Erlebnisse in den letzten Jahren fehlt mir allmählich die innere Motivation und die innere Energie.“ RS-Foto: Zangerl
Ärztlicher Direktor Primar Ewald Wöll, Geschäftsführer Bernhard Guggenbichler, LR Bernhard Tilg, Generaloberin Gerlinde Kätzler und Krankenhausverbandsobmann Bgm. Siegmund Geiger (v.l.) lobten das gute Gesprächsklima bei den Spitalsreform-Verhandlungen. RS-Foto: Haueis

Die Spitalsreform bringt für das Krankenhaus in Zams Anpassungen, aber keine groben Einschnitte


 

Das Leistungsspektrum des Krankenhauses St. Vinzenz der Barmherzigen Schwestern von Zams wird nicht eingeschränkt. Die Spitalsreform bringt lediglich Anpassungen an aktuelle Herausforderungen (mehr ältere Menschen) oder neue medizinische Möglichkeiten (mehr tagesklinisch behandelbar).

 

Von Daniel Haueis

 

Landesrat Bernhard Tilg will die „hohe Versorgungsqualität“ im Oberland erhalten – Herzstück dabei ist das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams. Im Rahmen der Spitalsreform wurde daher an einigen Schrauben gedreht, um aktuellen Herausforderungen Rechnung zu tragen. Herausgekommen ist eine Spitalsreform, die in „Zams“ keine wirklichen Einschnitte vorsieht. Bis 2025 sind demnach 373 Betten vorgesehen (rund 20 weniger als im Regionalen Strukturplan Gesundheit 2009, es sind aber mehr als derzeit, da ja 28 Neurologie- und 24 Psychiatriestationen gerade errichtet werden). Der demographischen Entwicklung entsprechend ist eine Akutgeriatrie (24 Betten) vorgesehen, die älter werdende Bevölkerung schlägt sich auch in 84 „Interne“-Betten nieder. 82 Orthopädie-Trauma-Betten (früher: Unfallchirurgie genannt) sind im tourismusstarken Oberland ebenfalls nötig. Chirurgische Betten wird es 47 geben. Die Kinderstation – es gibt weniger Geburten als in früheren Zeiten – wird zwölf Betten zur Verfügung haben. Ganz neu ist eine ambulante Erstversorgungseinheit: Termin- und Akutpatienten werden getrennt behandelt, wobei Akutpatienten nach Dringlichkeit eingestuft werden. Hinzu kommt, dass die Entwicklung in der Medizin ermöglicht, mehr Fälle tagesklinisch zu versorgen. Auch integrierte Programme wie HerzMobil (Herzschwäche-Patienten) oder DiabCare (für an Diabetes Erkrankte) sollten Krankenhausaufenthalte reduzieren.

 

LOB VON ALLEN SEITEN. Für Krankenhaus-Geschäftsführer Bernhard Guggenbichler stellt der nunmehrige „Bettenplan“ (Regionaler Strukturplan Gesundheit) die demographische Entwicklung dar: Es gibt mehr geriatrische Patienten. Primar Dr. Ewald Wöll, dem ärztlichen Direktor von „St. Vinzenz“, ist wichtig, dass das Krankenhaus weiterhin der „Vollversorger im Tiroler Oberland“ ist – auch Urologie, „Augen“, HNO u.a. kommen zumindest als Fachschwerpunkt vor. „Eine gute Lösung fürs Oberland“ ist die Planung auch für Generaloberin Sr. Dr. Maria Gerlinde Kätzler. Krankenhausverbands-Obmann Bürgermeister Siegmund Geiger aus Zams betont, dass auch die pflegerische Entwicklung im Oberland eine gute ist: Übergangs- (20 Plätze) und Schwerpunktpflege (24 Plätze; jeweils bis zum Jahr 2022) sollten den aktuellen Anforderungen gerecht werden. Beide, so Landesrat Bernhard Tilg, seien eine Entlastung für das Spital. Der aus Landeck stammende Landesrat fasst zusammen: Es sei ein „gutes Programm“ gelungen. Teil des umfassenden Konzepts sind auch mobile Palliativteams, wie sie ab 1. Juli auch im Oberland zur Verfügung stehen werden – mehr als sechs Vollzeitäquivalente sind vorgesehen.

 

PERSONELL GUT AUSGESTATTET. Personell plagen das Krankenhaus derzeit übrigens keine Sorgen: Es gebe keine offenen Stellen in der Pflege, sagt Guggenbichler. „Nachwuchsprobleme haben wir in den Abteilungen nicht“, kann Primar Wöll auch für den Ärzte-Sektor feststellen. Psychiater gibt’s z.B. drei – vor noch nicht allzu langer Zeit, waren helfende Hände für Primar Martin Kurz gesucht, um dann auch Fachärzte ausbilden zu können. Aktuell ist aber ein Ansuchen des Krankenhauses – es soll ein Institut für Pathologie geschaffen werden, das Teil des bestehenden von Dr. Obrist und Dr. Brunhuber sein soll. „Die Standortsicherung der Pathologie ist wichtig“, sagt Wöll – Pathologen gibt es nicht wie Sand am Meer und wenn das Institut an ein Krankenhaus angeschlossen ist, kann dort auch die Ausbildung angeboten werden.

Ärztlicher Direktor Primar Ewald Wöll, Geschäftsführer Bernhard Guggenbichler, LR Bernhard Tilg, Generaloberin Gerlinde Kätzler und Krankenhausverbandsobmann Bgm. Siegmund Geiger (v.l.) lobten das gute Gesprächsklima bei den Spitalsreform-Verhandlungen. RS-Foto: Haueis

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