Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Wieder ein Meilenstein

Krankenhaus St. Vinzenz in Zams erweitert Versorgungsangebot

Das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams hat den Betrieb im fertiggestellten Haus 3 schrittweise aufgenommen. Die Erweiterung umfasst einen neuen Eingangsbereich, die allgemeine chirurgische Station sowie die operative Sonderklasse. Eröffnet wurde auch die psychiatrische Bettenstation.
17. Mai 2021 | von Daniel Haueis
Bei der Ausstattung der Zimmer wurde neben der Funktionalität Wert auf wohnlichen Charakter gelegt. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Agentur Polak
Mitarbeiter und Patienten dürfen sich im modernen Ambiente der großzügig geplanten Aufenthalts- und Arbeitsbereiche wohlfühlen. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Agentur Polak
Prim. Dr. Ewald Wöll, Ärztlicher Leiter am Krankenhaus Zams, betont die Optimierung zahlreicher Abläufe und die Erhöhung des Betreuungsstandards, die mit der Eröffnung der neuen Abteilungen einhergehen. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Mathias Brabetz
Für Dipl.-KH-Bw. Bernhard Guggenbichler, GF Krankenhaus St. Vinzenz Zams, wurde mit den neuen Bereichen eine wesentliche Komfortverbesserung für Patienten und Mitarbeiter erzielt. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Agentur Polak
Der Dank der Generaloberin Sr. Dr. Maria Gerlinde Kätzler richtet sich an Land und Gemeinde, die Mitarbeiter im Krankenhaus sowie an alle, die am Bauprojekt mitgewirkt haben. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Agentur Polak
Von Daniel Haueis

Der Spatenstich des Erweiterungsbaus fand 2017 statt, die Fertigstellung der Teilbereiche erfolgte abschnittsweise: Mit Ende Dezember 2019 konnten drei Operationssäle, Ambulanzbereiche mit Anmelde- und Wartezone sowie Aufwach- und Intensivbereich in Betrieb genommen werden – in Corona-Zeiten hat gerade er sich enorm bewährt. Nun wurden weitere Abschnitte fertiggestellt, wodurch das medizinische Angebot des Krankenhauses erweitert werden konnte. Hervorzuheben ist die psychiatrische Abteilung mit Bettenstation und im Vollausbau auch geschlossener psychiatrischer Abteilung.

PSYCHIATRIE. Prim. Dr. Ewald Wöll, Ärztlicher Leiter, erklärt: „Mit diesem wesentlichen Schritt ist erstmals eine wohnortnahe stationäre psychiatrische Betreuung der PatientInnen im Tiroler Oberland möglich.“ Die stationäre Psychiatrie, die im Erdgeschoß untergebracht ist, vervollständigt das Angebot zur psychiatrischen Ambulanz und Tagesklinik. Mit einem Team von 41 multiprofessionellen Mitarbeitern erfüllt die Abteilung den Anspruch an ein zeitgemäßes und qualitativ hochwertiges Versorgungskonzept. Der Betrieb startet mit einer Kapazität von zehn Patienten und ist derzeit auf eine 5-Tage-Woche ausgerichtet. Im geplanten Vollausbau, der von der Personalsituation im Fachärzte- und Pflegebereich abhängig ist, können 24 Patienten vollstationär behandelt werden. Primar Dr. Martin Kurz, Leiter der Psychiatrie: „Wir verzeichnen ein jährliches Wachstum der PatientInnenzahlen an der Ambulanz. Jetzt können wir bei ausgeprägter Symptomatik, die im gewohnten Umfeld nicht behandelbar ist, auch im Rahmen eines stationären Aufenthaltes Linderung und Bewältigung von Leid ermöglichen. Die PatientInnen werden von der Aufnahme bis zur Stabilisierung ihrer psychischen Verfassung von einem beständigen Team mit konstanten Bezugspersonen betreut.“

CHIRURGIE & OPERATIVE SONDERKLASSE. Im Obergeschoß 3 wurde die allgemeine Chirurgische Station mit deutlich größerem Platzangebot, viel Komfort und 46 Betten errichtet. Im hellen und freundlichen Ambiente sind geräumige Untersuchungs- und Besprechungszimmer entstanden. Als Besonderheit verfügt die Station über ein bariatrisches Zimmer mit Patientenlift, das die Versorgung von Menschen erleichtert, die chirurgische Eingriffe zur Behandlung von Übergewicht benötigen. Chirurgie-Primar Dr. Peter Sandbichler sieht viele Vorteile: „Der Komfort für PatientInnen und Personal wurde enorm gesteigert und wir haben ein deutlich höheres Platzangebot zur Verfügung. Dadurch ergeben sich individuellere Betreuungsmöglichkeiten.“ Die Operative-Sonderklasse-Station ist für die interdisziplinäre Betreuung von Patienten aller operativen Bereiche zuständig. Mit einer Kapazität von 30 Betten ist der Bereich im Obergeschoß 4 eingerichtet. Dem Wohlbefinden zuträglich ist sicherlich der Blick auf das Bergpanorama und die Natur. „Aus medizinischer Sicht sind die interdisziplinär aufgestellte Ärzteschaft sowie die auf höchstem Niveau ausgebildeten Pflegekräfte ein zusätzlicher Bonus“, sagt Unfallchirurgie-Primar Dr. Anton Kathrein.

AKUTGERIATRIE, NEUROLOGIE, PALLIATIVSTATION. Neben dem Neubau sind Sanierungsarbeiten im Altbestand im Gange. Akutgeriatrie, Neurologie und eine Palliativstation werden dort eingerichtet. Verhungern muss man in „Zams“ natürlich auch nicht: Kulinarisch versorgt wird man von Küchenchef Erich Waldner und seinem Team, die täglich bis zu 1500 Menüs für Patienten und Personal zubereiten. „Es wird sehr auf den Einsatz von regionalen und qualitativ hochwertigen Produkten geachtet. Wir arbeiten ständig daran, Abwechslung und Vielfalt zu bieten und für jeden Geschmack etwas Gutes zu kreieren“, betont Waldner.

QUALITÄT. Generell ist festzuhalten: Der Betreuungsstandard in „St. Vinzenz“ wurde erhöht, da Ambulanzabläufe, Wartezeiten, Qualität der Unterbringung und technische Ausstattung optimiert wurden. Dipl.-KH-Bw. Bernhard Guggenbichler, Geschäftsführer des Krankenhauses St. Vinzenz Zams, stehen die Vorteile für die Patienten im Vordergrund: „Mit den erweiterten Bereichen stellen wir zusätzlich zur ausgezeichneten ärztlichen und pflegerischen Versorgung eine wesentliche Komfortverbesserung sicher.“ Zugleich wurde versucht, den Krankenhaus-Charakter zu minimieren, damit sich Mitarbeiter und Patienten im Haus wohlfühlen. Schon der großzügig gestaltete neue Eingangsbereich vermittelt einen offenen und angenehmen Eindruck. Die zentralen Anlaufstellen, Portier sowie An- und Abmeldung und ein Wartebereich sind im übersichtlich strukturierten Erdgeschoß angesiedelt. Generaloberin Sr. Dr. Maria Gerlinde Kätzler betont: „Wir Schwestern sind sehr dankbar, dass das Krankenhaus St. Vinzenz von Land und Gemeinden so großzügig unterstützt wurde. Dankbar sind wir aber auch allen gegenüber, die dieses große Werk geplant, organisiert, dafür gearbeitet und die Last der langen Bauzeit mitgetragen haben. Vor allem gilt unser Dank unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die den Kranken, die mit ihren Anliegen in unser Haus kommen, mit Empathie und professionellem Können helfen und so Auftrag und Werte unserer Ordensgemeinschaft umsetzen.“ Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen am Spital der Oberländer werden ca. 109 Millionen Euro betragen, 2022 werden sie komplett abgeschlossen sein.
Wieder ein Meilenstein<br />
Im Eingangs- und Wartebereich befindet sich auch die neue An- und Abmeldung. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Agentur Polak
Wieder ein Meilenstein<br />
Die Psychiatrische Abteilung vervollständigt das Angebot der Ambulanz und Tagesklinik. Der Bereich ist lichtdurchflutet und mit farblichen Akzenten sehr ansprechend gestaltet. Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams/Agentur Polak

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben