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Bildgewordene Hommage an Kafka

Elmar Peintner stellt auf Schloss Landeck aus

Nach über zehn Jahren stellt Elmar Peintner erstmals wieder auf Schloss Landeck aus und konnte sich bei der Eröffnung über einen Besucheransturm freuen. Unter dem Titel „kafka:stripes“ zeigt der Künstler sich von einer völlig neuen Seite und spielt mit Schärfen und Unschärfen, dem Verborgenen und Geheimnisvollen, Wirklichkeit und Illusion. Unverkennbar ist dabei seine Nähe zu den Erzählungen Franz Kafkas, welche sich in seiner neuesten Werkgruppe widerspiegeln. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 23. Juni.
4. Juni 2024 | von Kathrin Gruber
Bildgewordene Hommage an Kafka
Der Künstler Elmar Peintner überrascht mit einer völlig neuen Technik. Seine tiefe Verbundenheit zu Franz Kafkas Werken finden in seiner neuen Werkgruppe „kafka:stripes“ Ausdruck. Genau wie der Literat versucht der Künstler Geschichten zu erzählen. RS-Foto: Gruber
Elmar Peintner zeigt mit „kafka:stripes“ nicht nur seine jüngsten Werke, sondern gewährt auch einen neuen Einblick auf seine künstlerische Schaffenskraft. „Hier lernen wir vielleicht einen Elmar Peintner kennen, wie wir ihn in dieser Art und Weise noch nicht kennen“, zeigte sich Kulturreferent Peter Vöhl von der Vielseitigkeit des Künstlers beeindruckt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass zur Vernissage am 30. Mai die Besucher ins Schloss Landeck strömten, um sich selbst ein Bild zu dieser neuen Werkgruppe zu machen.

BILDER IN SEGMENTEN. Gezeichnet, geritzt, geschabt, gewischt, gedrückt – die neue Technik, Bilder in filmstreifenähnlichen Segmenten auf Leinwand zu walzen, habe den Künstler mehr und mehr fasziniert. Dabei experimentierte er nicht nur mit den Techniken, sondern auch mit Farben und Materialien, welche seinen Werken eine geheimnisvolle Tiefe verleihen. Es sei ein Spiel mit Ebenen und Schärfen sowie Realismus und Abstraktion, welche das Vergessen und Erinnern zu visualisieren versuchen. Dabei ist es für den Betrachter der Exponate entscheidend, von wo aus er auf das Werk blickt, weil sich dieses durch Nähe und Distanz erheblich verändert. Seinen Ursprung fand diese Art der Malerei im Versuch, dem Schrecken des Ukrainekrieges Ausdruck zu verleihen und in kleinen Sequenzen darzustellen. Damit ermöglicht er dem Betrachter, das Bild persönlich zu lesen, zu interpretieren und das Verborgene zu entdecken, welches sich unter verschiedenen Schichten erahnen lässt.

DAS SCHLOSS IM SCHLOSS. „Ein Mensch würde sich heute ganz besonders über diese Räumlichkeiten freuen. Das wäre Franz Kafka selbst“, so der Künstler, der heuer seinen 70. Geburtstag feiert und dazu auf Schloss Landeck ausstellt. Diese Aussage bezog sich auf Kafkas Werk „Das Schloss“, welches Inspiration und namensgebend für ein ausgestelltes Gemälde ist. „Das Schöne ist, dass sein Schloss im Schloss hängt.“ Mit seiner Ausstellung gewährt er nicht nur einen völlig neuen Zugang zu Kafkas Werken, welche den Künstler seit seiner Kindheit begleiten und in einzelnen Exponaten zu finden sind, sondern auch auf seinen eigenen Blick auf die Welt. Wie Franz Kafka selbst, ist es das Rätselhafte und Surreale, das Elmar Peintner hier mit hieroglyphen-ähnlichen Streifen zu erzählen versucht. „Das Spannende ist sich zu fragen, was er damit meint“, so der Künstler.
Bildgewordene Hommage an Kafka
Die einzelnen, hieroglyphen-artigen Segmente bilden gemeinsam das Bild „Poseidon I, Stripes 713WP“ RS-Foto: Gruber
Bildgewordene Hommage an Kafka
Während in der Nähe die „Stripes“ erkennbar sind, zeigt sich in der Ferne ein Gesicht. RS-Fotos: Gruber
Bildgewordene Hommage an Kafka
Elmar Peintner stellt heuer zu seinem runden Geburtstag auf Schloss Landeck aus. Obmann des Bezirksmuseumsvereins Christian Rudig, Bgm. Herbert Mayer, Künstler Elmar Peintner und Kulturreferent Peter Vöhl (v. l.) freuten sich über die vielen Besucher der Vernissage „kafka:stripes“. RS-Foto: Gruber

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