Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Da hat es dann geheißen, ich soll Kunst studieren“

23. Juli 2019 | von Nina Zacke
Professor Franz Wolf: „Akt ist das Non-plus-ultra – das ist die Königsdisziplin.“ RS-Foto: Zangerl
Professor Franz Wolf vor seinem Selbstporträt, gezeichnet mit iPad Pro. Seine Markenzeichen: der lange Bart und die markante Brille. RS-Foto: Zangerl
Tinetz-GF Thomas Rieder (l.): Große Projekte am Sonnenplateau können nicht versorgt werden. Tinetz-Abteilungsleiter Philipp Mattle: Gespräche führen, Verfahren laufen inzwischen weiter. RS-Fotos: Haueis
Bgm. Wilfried Fink zeigt sich zufrieden: „Der Gemeindesaal ist als Ausweichquartier für unsere Volksschüler bestens geeignet.“ RS-Foto: Tiefenbacher

Professor Franz Wolf im Porträt


 

Der Bezirk Landeck bedeutet für den in Grins aufgewachsenen Künstler Franz Wolf ein Stück weit Heimat. Nach einer Ausstellung vor fünf Jahren auf Schloss Landeck kehrte er nun nach längerer Abstinenz wieder in seine Heimat zurück. Aktuell sind Werke im Kunstraum zu sehen. Auch „Graffiti & Unplugged“ in Ried erklärt Franz Wolf zum „alljährlichen Fixtermin“.

 

Von Elisabeth Zangerl

 

Dass Franz Wolf Künstler wurde, war eigentlich dem Zufall zuzuschreiben: 1954 in Dornbirn geboren, kam er 1958 nach Grins, der Heimatgemeinde des Vaters. „1969 bin ich dann ins Stubaital gekommen und habe dort Maschinenschlosser gelernt.“ Und dann kommt’s, wie Professor Franz Wolf (2006 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Berufstitel Professor verliehen) schmunzelnd weiter erklärt: „Da ist das Unglück passiert und ich habe beim Österreichischen Grafikwettbewerb mit über 500 Teilnehmern gewonnen. Ich hatte mit der Kunst nichts zu tun – da hat es dann geheißen, ich soll Kunst studieren.“ Nachdem Wolf (auf Anraten seines Lehrherrn) seine Lehre noch abgeschlossen hat, ist er 1973 nach Berlin übersiedelt. „Dort habe ich als Busfahrer gearbeitet, das brachte mir Tagesfreizeit“, erklärt der Künstler, der mit dem Ziel nach Berlin gegangen ist, sich künstlerisch weiterzubilden. Von 1980 bis 1985 besuchte er die Hochschule der Künste, wo er sich besonders der Aktmalerei zuwandte. Um sich das Studium finanzieren zu können, hat Wolf weiterhin als Busfahrer gearbeitet, erst seit 1999 lebt der Künstler mit Tiroler Wurzeln von der Kunst.

 

DIE STADT IST MIR ZU NEGATIV GEWORDEN.“ Das Jahr 1999 brachte noch eine weitere Wende, die Heimkehr nach Österreich (Salzburg): „Die Stadt Berlin ist mir nach dem Fall der Mauer zu negativ geworden.“ Nach 26 Jahren also übersiedelte Wolf nach Grödig und eröffnete sein Atelier, den neuen Lebensmittelpunkt für sein künstlerisches Schaffen. Die Zeichnung ist bis heute das stärkste Medium Franz Wolfs, er erklärt schmunzelnd: „Akt ist das Non-plus-ultra – das ist die Königsdisziplin.“ Vor allem die griechische und die römische Mythologie haben es ihm angetan, auch Legenden aus unterschiedlichen Kultur- und Lebenswelten. Neben unzähligen Ausstellungen im In- und Ausland gibt Franz Wolf auch Malkurse. Bei „Graffiti & Unplugged“ in Ried hat Wolf teilgenommen, 2014 hat er auf Schloss Landeck ausgestellt. Selbst nach Dubai, Japan oder China führten ihn seine Ausstellungen schon, hauptsächlich aber nach Deutschland und Österreich. Bis Ende Juli sind seine Werke im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung im Kunstraum in Pettneu zu sehen, „Graffiti & Unplugged“ bleibt er treu: „Ich habe mich heuer schon wieder angemeldet“, verrät er.

 

Professor Franz Wolf vor seinem Selbstporträt, gezeichnet mit iPad Pro. Seine Markenzeichen: der lange Bart und die markante Brille. RS-Foto: Zangerl

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben