Architektin, Künstlerin, Gender Mainstreaming Expertin für Architektur und Einiges mehr – allein die Tätigkeitsfelder der Künstlerin Elke Krismer lassen erahnen, wie vielfältig diese Frau ist. Nicht weniger vielseitig fällt ihre Kunst aus. In Schloss Landeck wurde ihre Ausstellung „My Way“ kürzlich eröffnet und zeigte eine erstaunliche Auswahl an Skulpturen und Malereien. „Die Ausstellung ist eine Rückschau auf meinen Weg als Künstlerin und weil ich ursprünglich aus Landeck komme, wollte ich das auch hier zeigen“, erzählte Elke Krismer, die sich besonders mit ihrer Glaskunst einen Namen machen konnte.
STÄNDIG IN BEWEGUNG. „Alles ist, bewusst oder zufällig, ständig in Bewegung. Um dieser äußeren Unruhe standzuhalten, ist es wichtig, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen“, eröffnete Dipl.-Ing. Claudia Hintsteiner die Ausstellung und erklärte, dass Umwege und Irrwege dabei nicht nur erlaubt, sondern wichtig seien. „Sie ist eine Frau, die beharrlich ihren Weg geht und intensiv und unbeirrt an ihren Objekten arbeitet und dabei nicht nur das verwendete Material, sondern auch die eigene Geduld an ihre Grenzen bringt“, beschrieb sie das Wesen der Künstlerin.
DIE BOTSCHAFT DES SCHATTENS. Inhaltlich gehe es in ihren Arbeiten um Bewegung, Weiterentwicklung und Veränderung. Verschiedenste Materialien, Strukturen und Bewegungen in ihrem Schaffen sollen Entwicklungsschritte darstellen und Lebensstadien aufzeigen. Sie arbeite dreidimensional und spiele mit Licht und Schatten. In ihren Werken bekleide der Schatten aber keine Nebenrolle, sondern werde bewusst als grafisches Element miteinbezogen und bilde eine weitere, vierte Dimension. „Der Schatten bringt Strukturen und Muster ins Werk. Je nach Material verändert sich der Schatten und lässt neue Ebenen entstehen“, beschrieb Elke Krismer dessen Bedeutung. Auffällig waren neben den vielen verschiedenen Techniken, mit denen Krismer ihre Werke schafft, auch die vielen unterschiedlichen Materialien, mit denen sie arbeitet. Von Glas, Farbe, Filz und Draht angefangen, bis hin zu Gewebtem findet alles Platz in ihren Werken. Gerne verbinde sie dabei eher männliche mit weiblichen Zuschreibungen in Material und Verarbeitung und breche so stereotype Denkmuster auf. „Ich verstricke Draht. Während der Draht selbst eher männlich ist, gilt das Stricken als weiblich, durch diese Verbindung erreiche ich eine Aufhebung der Geschlechter“, erklärte Krismer. Die Ausstellung „My Way“ kann noch bis zum 26. Mai in Schloss Landeck besichtigt werden.
„… Leben ist das, was passiert, während du andere Pläne machst …“ wurde für die „7th Riga international Textile and Fiber Art Triennial“ in Lettland ausgewählt. RS-Foto: Gruber
„Entwicklung – Verwicklung³“ nennt sich dieses Objekt, welches mit Glaskunst-, Filz- und Draht-Verstrickungen nur ein Beispiel dafür ist, wie die Künstlerin versucht Denkmuster zu durchbrechen (Ausschnitt). RS-Foto: Gruber
Der Bezirksmuseumsverein Landeck beendete die Winterpause mit der grandiosen Ausstellung „My Way“ von Elke Krismer und gibt damit einen Vorgeschmack auf die folgenden, künstlerisch anspruchsvollen Ausstellungen. Maria Jörg, Künstlerin Elke Krismer und Bezirksmuseumsvereins-Obmann Christian Rudig (v. l.) RS-Foto: Gruber