Ein Stück Geschichte auf der Bühne
„1945 – Widerstand Alpenfestung“ handelt von Rieder Widerstandskämpfern während des NS-Regimes
13. Mai 2025 | von
Attila Haidegger

10. April 1938: Aufmarsch der NSDAP in Ried Foto: Kulturverein Sigmundsried
Verfasst wurde das Theaterstück von Autor Michael Schmid aus Kauns. Im Herbst 2022 wies ihn Günter Patscheider auf die vergessene Widerstandsgeschichte in Ried hin, es folgte eine einjährige Recherche, in der Schmid historische Polizeiberichte, Zeitungsartikel und Zeugenaussagen auswertete. Der Schreibprozess wurde 2024 abgeschlossen, die Uraufführung des Stücks, bei dem Schmid auch Regie führt, findet am 12. Juli am Originalschauplatz hinter dem Schloss Sigmundsried statt. Der Theaterverein Ried könnte das ambitionierte Projekt mit sechs Bühnenbildern sowie rund 20 Schauspielern und Mitwirkenden alleine nicht umsetzen, weshalb die Aufführungen in Kooperation mit den Theatervereinen aus Kauns, Ladis, Grins und Prutz entstehen.
ZUM INHALT. Ried ist im Jahre 1944 neben Landeck ein zweiter Gerichtsbezirk, weiters gibt es zwei Forstämter und einen Gendarmerieposten. Wie jeder größeren Gemeinde steht Ried damals ein Ortsgruppenleiter der NSDAP vor, der die Geschicke im Ort leitet. Zudem wird im Dezember 1944 der Bau der Reschenscheideckbahn wieder aufgenommen, zuständig ist die Organisation Todt, eine paramilitärisch organisierte Bautruppe während des Nationalsozialismus. Im selben Jahr kehrt Forstmeister Vitus (die Namen wurden geändert) krankheitsbedingt von der Front nach Ried zurück und fordert seine Stellung als Forstmeister zurück. In der Zwischenzeit wird der Bau der Bahn umso wichtiger, als die strategisch wichtige Brennerroute zunehmend bombardiert wird. Ein Hauptmann der Organisation Todt ist in Ried stationiert und zeigt gegenüber der Bevölkerung terroristisches Verhalten und lässt Zwangsarbeiterlager errichten. Mit zunehmendem Erfolg der Alliierten plant Nazi-Deutschland die Alpen als sogenannte Alpenfestung zu nutzen, um sich sicher zurückziehen zu können. Das Obere Gericht sollte abgeschottet, die Pontlatzbrücke gesprengt werden. Vitus erkennt, dass das Ende des Krieges unausweichlich ist und die Zerstörung der Brücke großes Unheil über die Bevölkerung bringen würde. Er entschließt sich gegen das NS-Regime vorzugehen und bildet eine Widerstandgruppe, um die Nazi-Führung im Oberen Gericht zu verhaften und die Brücke zu retten. Die Figur des Vitus beruht auf dem Forstmeister Dipl.-Ing. Viktor Czerny, der als Gegner des Nationalsozialismus die besagte lokale Widerstandsgruppe aufbaute. In Erinnerung an ihn ist an der Friedhofsmauer in Ried eine Gedenktafel angebracht.
SPIELTERMINE UND AUSSTELLUNG. Die Premiere des Stücks findet am 12. Juli statt, Spielbeginn ist um 20 Uhr. Die Freilichttheaterproduktion bietet auf der Zuschauertribüne Platz für 200 Personen. Um die Authentizität des Stücks weiter zu unterstreichen, hat sich der Kulturverein Sigmundsried dazu entschlossen den Besuchern des Theaterstücks eine Ausstellung (unter der Leitung von Günter Patscheider) mit Dokumenten, Gerichtsaussagen, Polizeiberichten, Fotos und Videos zugänglich zu machen. Diese kann während der Pausen im Foyer des Schlosses Sigmundsried besichtigt werden. Weitere Spieltermine sind: 17., 19., 24., 26. und 31. Juli, 1., 7., 9., 28. und 30. August sowie 4., 6., 11. und 13. September. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 15 Euro, Kinder zahlen 10 Euro. Reservierungen sind auf www.ried1945.at bzw. unter 06765400257 möglich.
ZUM INHALT. Ried ist im Jahre 1944 neben Landeck ein zweiter Gerichtsbezirk, weiters gibt es zwei Forstämter und einen Gendarmerieposten. Wie jeder größeren Gemeinde steht Ried damals ein Ortsgruppenleiter der NSDAP vor, der die Geschicke im Ort leitet. Zudem wird im Dezember 1944 der Bau der Reschenscheideckbahn wieder aufgenommen, zuständig ist die Organisation Todt, eine paramilitärisch organisierte Bautruppe während des Nationalsozialismus. Im selben Jahr kehrt Forstmeister Vitus (die Namen wurden geändert) krankheitsbedingt von der Front nach Ried zurück und fordert seine Stellung als Forstmeister zurück. In der Zwischenzeit wird der Bau der Bahn umso wichtiger, als die strategisch wichtige Brennerroute zunehmend bombardiert wird. Ein Hauptmann der Organisation Todt ist in Ried stationiert und zeigt gegenüber der Bevölkerung terroristisches Verhalten und lässt Zwangsarbeiterlager errichten. Mit zunehmendem Erfolg der Alliierten plant Nazi-Deutschland die Alpen als sogenannte Alpenfestung zu nutzen, um sich sicher zurückziehen zu können. Das Obere Gericht sollte abgeschottet, die Pontlatzbrücke gesprengt werden. Vitus erkennt, dass das Ende des Krieges unausweichlich ist und die Zerstörung der Brücke großes Unheil über die Bevölkerung bringen würde. Er entschließt sich gegen das NS-Regime vorzugehen und bildet eine Widerstandgruppe, um die Nazi-Führung im Oberen Gericht zu verhaften und die Brücke zu retten. Die Figur des Vitus beruht auf dem Forstmeister Dipl.-Ing. Viktor Czerny, der als Gegner des Nationalsozialismus die besagte lokale Widerstandsgruppe aufbaute. In Erinnerung an ihn ist an der Friedhofsmauer in Ried eine Gedenktafel angebracht.
SPIELTERMINE UND AUSSTELLUNG. Die Premiere des Stücks findet am 12. Juli statt, Spielbeginn ist um 20 Uhr. Die Freilichttheaterproduktion bietet auf der Zuschauertribüne Platz für 200 Personen. Um die Authentizität des Stücks weiter zu unterstreichen, hat sich der Kulturverein Sigmundsried dazu entschlossen den Besuchern des Theaterstücks eine Ausstellung (unter der Leitung von Günter Patscheider) mit Dokumenten, Gerichtsaussagen, Polizeiberichten, Fotos und Videos zugänglich zu machen. Diese kann während der Pausen im Foyer des Schlosses Sigmundsried besichtigt werden. Weitere Spieltermine sind: 17., 19., 24., 26. und 31. Juli, 1., 7., 9., 28. und 30. August sowie 4., 6., 11. und 13. September. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 15 Euro, Kinder zahlen 10 Euro. Reservierungen sind auf www.ried1945.at bzw. unter 06765400257 möglich.