Von Alois Pircher
Fiss Quart stellte mit Witz und viel Musikalität in launigen Liedern den Künstler vor. Sie seien seine musikalische Wunschbesetzung, stellte Seifert fest, und ihre Texte seien so gut, dass er trotz der hohen Temperaturen in den Räumlichkeiten eine „Gänsehaut“ bekomme. Bgm. Heinz Kofler gestand, ein „Seifert-Fan“ zu sein, nicht nur wegen seiner tollen Bilder, sondern auch wegen seiner sozialen Ader. In die gleiche Kerbe schlug LR Toni Mattle. Zum einen zitierte er Wassily Kandinsky, indem er feststellte, dass ein Künstler zwar ein Kunstwerk schaffe, dieses aber dann ein eigenständiges Leben entwickle. Gerade diese Eigenschaft sehe er auch bei den Werken von Seifert. Aber auch sein Engagement für Schwächere in der Gesellschaft sei vorbildhaft.
EMPFINDEN UND WAHRNEHMEN. Er empfinde etwas, wenn er male – und diese Empfindungen bestimmen das Thema und die Farben seiner Werke. Nur Werke, mit denen er ganz zufrieden ist, zeigt er dann der Öffentlichkeit. Und er hoffe, und es wird ihm auch immer wieder bestätigt, dass die Betrachter auch etwas empfinden, etwas wahrnehmen, erklärt Seifert. Er will nicht unbedingt etwas bewegen, er will vermitteln und anregen, Botschaften vermitteln und zum Reflektieren auffordern. Wenn seine Bilder gefallen, freue ihn das, sollten sie aber nicht gefallen, ist dies nicht sein Problem, sondern ein Problem des Betrachters, stellt der Künstler fest. Nur zu gefallen ist nicht das Ziel.
SEINEM STIL BLEIBT ER TREU. Man merkt Seiferts Liebe zu Heimat und Menschen, jedoch erlaubt er sich, vieles kritisch zu hinterfragen. Ausdrucksvoll sind seine Sujets, beeindruckend die Farbintensität seiner Bilder. Die scheinbar heile Welt in seinen Bildern wird immer wieder durch Kleinigkeiten, aber auch durch Inschriften infrage gestellt. Für einen Seifert soll man sich Zeit nehmen, ihn genau betrachten, wahrscheinlich etwas, was sich jeder Künstler von einem Betrachter seiner Kunst erhofft; bei Seifert wird diese Hoffnung zwangsläufig oft erfüllt.
Die Ausstellung „Durch die Zeit – Alte und neue Bilder“ ist bis 24. Juli jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr und jeden Sonntag von 17 bis 19 Uhr zu besichtigen. An den Sonntagen führt Seifert durch die Ausstellung. Eine absolut sehenswerte Ausstellung – der Verkaufserlös wird für Brunnenprojekte der Caritas Tirol in Afrika gespendet. Caritas-Direktor Georg Schärmer zeigte sich über diese großzügige Zusage sichtlich erfreut.
Prozession RS-Foto: Pircher
Der Künstler Hans Seifert RS-Foto: Pircher
LR Toni Mattle hielt die Laudatio. RS-Foto: Pircher