Christoph File, geb. 1967 in Pfunds, ist Autodidakt als Maler und Grafiker. Schon in Kindertagen wäre das Zeichnen und Malen für ihn das Schönste gewesen. Brauchtum und Heimat waren ihm immer besonders wichtig, so spielt er seit 45 Jahren in der Musikkapelle und war 20 Jahre bei den „Schuachplattlern“ aktiv. Ab 1993 kam für File vermehrt die Malerei ins Spiel. Ausgestattet mit dem ersten Ölmalkasten entstand sein erstes Ölbild, ein Blumenstillleben. Fasziniert und inspiriert von der Malerei widmete er jede freie Minute dieser Kunst. Zur Verfeinerung seiner Techniken besuchte er zahlreiche Kurse und Seminare bei verschiedenen Dozenten. Seine Vorliebe gilt der Öl- und Mischtechnik, wobei er seine ganz spezielle Handschrift entwickelte. Unverkennbar sind seine Arbeiten mit tiefblauem Hintergrund, mit meist gespachtelten Figuren auf Holzplatten. Seine Experimentierfreude ist ungebremst, wie sich an den vielfältigen Bildern im Museum zeigt. Bei allen seinen Arbeiten steht die tiefe Verbundenheit zur Heimat im Vordergrund.
EIN WUNSCH GING IN ERFÜLLUNG. Künstler Christian Spiss hob als Laudator das frühe musische Talent von File hervor, geprägt von zahlreichen Seminaren zur Verfeinerung seiner Technik. Kennzeichnend für den Künstler wäre sein unverwechselbarer Stil, gemalt und gespachtelt: „Wo kämen seine Arbeiten besser zur Geltung als im Museum in Fiss.“ Dieser Ausstellungsort war auch ein langgehegter Wunsch des Künstlers, und, zu seiner großen Freude, ging der Wunsch in Erfüllung. Auch für die passende musikalische Umrahmung war File mit seinen Musikkollegen im Einsatz.
’SPAULES UND ’SSEPPLS HAUS. Ein Besuch im Heimatmuseum Fiss gibt interessante Einblicke in die Vergangenheit des bäuerlichen Lebens. Die Erbform der Realteilung, eine Teilung nicht nur landwirtschaftlicher Flächen, sondern auch von Haus und Hof, hielt sich im Oberen Gericht bis ins 20. Jahrhundert. Es lebten mehrere Familien unter einem Dach. Die letzten Bewohner waren die Familie ’sPaules und ’sSeppls, die mit bis zu 20 Personen das Auskommen in den geteilten Räumlichkeiten finden mussten. Im Heimatmuseum Fiss, das mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet wurde, gibt es neben den historischen Sehenswürdigkeiten auch die Dauerausstellung über das Fisser Blochziehen sowie wechselnde Sonderausstellungen zu besichtigen. Über die Ausstellung Christoph Files freute sich die Obfrau des Museumsvereins Ulrike Wachter besonders, denn die wunderbaren Bilder würden ganz hervorragend in diese Räumlichkeiten passen. Zu einem Highlight im Museum zählen auch Hochzeiten, die in der Bauernstube einen besonderen Rahmen finden und auf große Nachfrage stoßen. Und weil am Donnerstag auch immer Brotbacktag im Museum ist, gab es zu den kulinarischen Köstlichkeiten, bereitgestellt vom Team des Museumsvereins, auch die frischen gebackenen „Laibelen“ zu schnabulieren. Geöffnet ist das Heimatmuseum Fiss montags von 15 bis 17.30 Uhr und donnerstags (Brotbacktag) von 9.30 bis 11.30 Uhr. Auch mit Voranmeldungen können Führungen durchgeführt werden.
Ob mit tiefblauem Hintergrund … RS-Foto: Pfurtscheller
… oder wie die in Naturtönen gehaltenen neuen Arbeiten des Künstlers RS-Foto: Pfurtscheller
Ulrike Wachter, Christoph File, Christian Spiss und Bgm. Simon Schwendinger (v. l.) RS-Foto: Pfurtscheller