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„Immer neue Projekte“

Bertl-Stenico-Kulturpreis an „Aktionsgemeinschaft Sophie Scholl“ verliehen

Bei wärmendem Lagerfeuer und nicht zu kalten Temperaturen wurde kürzlich in der Pfadi Au zum 34. Mal der Bertl-Stenico-Kulturpreis verleihen. Der vom früheren SPÖ-Vizebürgermeister Manfred Weiskopf gestiftete Preis ging diesmal an die „Aktionsgemeinschaft alternatives Jugend- und Bildungshaus Sophie Scholl“.
7. Feber 2022 | von Daniel Haueis
„Immer neue Projekte“<br />
Strahlende Gesichter gab es nach der Preisverleihung im Sophie Scholl-Bildungshaus. RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

„Der Bertl-Stenico-Kulturpreis soll vor allem junge Menschen auszeichnen, die kulturell tätig sind und dabei neue Wege gehen – innovativ und kreativ sind, die sich kritisch mit der Gesellschaft auseinandersetzen und dabei nicht allzu sehr auf finanzielle Abgeltung hoffen dürfen“, erklärt Manfred Jenewein, SPÖ-Stadtparteiobmann, zu Beginn der Feierlichkeit. Für all diese Pläne und Ideen solle dieser Preis „eine Ermutigung sein“, und vielleicht helfe der Preis „auch in finanzieller Hinsicht als Startkapital für das eine oder andere Projekt“. Die „Aktionsgemeinschaft alternatives Jugend- und Bildungshaus Sophie Scholl“ (AGS) wurde im Jahr 2012 nach der Auflösung der Pfadfindergruppe gegründet, die Pfadi Au mit dem Sophie-Scholl-Haus besteht nun seit mehr als 30 Jahren. Das Bildungshaus, benannt nach der deutschen Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus Sophie Scholl, und die dazugehörige Au dienen als Plattform für zwei Landecker Kindergärten, dem Jugendtreff, der mobilen Jugendarbeit, dem Haus Terra (Caritas), der ambulanten Familienarbeit Tirol, dem Eltern-Kind-Zentrum, den Tagesmüttern sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Veranstaltungen waren u.a. verschiedene Ausstellungen (wie Gerald Nitsche), Konzert Rabenspils, Poetry Slam, Zumba, Töpfern für Kinder und Jugendliche, oder auch Film- und Leseabende. Auch zahlreiche Initiativen gab und gibt es, wie damals im Bereich der Burschlkirche (u.a. Renovierung in den 80er- und 90er-Jahren durch eine Pfadfinder-Aktionsgruppe). Derweil sei man nach wie vor an der Neugründung der Landecker Pfadfindergruppe dabei, zudem soll das Netzwerk der Interessierten als Basis ausgebaut werden. Außerdem wolle man sich noch mehr als bisher „für kulturelle und kreative Initiativen“ öffnen, so Jenewein.

EINZIGARTIG. Andreas Pfenniger, Obmann der AGS Sophie Scholl, freute sich dementsprechend, als der Preis überreicht wurde, und gab einen kurzen Rückblick auf die Historie. „Vor mehr als einem Jahrzehnt, als der letzte Leiter der Landecker Pfadfinder ohne einen Nachfolger aufgab, fanden sich bald ehemals Verantwortliche zusammen, die das mit riesigem Aufwand eigenhändig erbaute Jugendhaus nicht dem Verfall preisgeben wollten“, so der Obmann. Die Antwort darauf sei die „AGS“ gewesen. „Seit dem Bestehen unseres Vereins waren wir bemüht, im Sinn der für uns immer präsenten pfadfinderischen Philosophie, diesen Geist spüren zu lassen und damit auch über die Grundstücksgrenzen der Pfadi Au hinaus Menschen zu erreichen.“ Aktuell wolle man den Blick in die herausfordernde Gegenwart richten: „Im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen geht es letztlich nicht um weniger, als ein Überleben in einer gefahrvollen Welt“, erklärt Pfenniger, und fügt an: „Unsere Vision ist eine zukunftsfähige Gesellschaft, die miteinander lebt, wirtschaftet und dabei alle Beteiligten miteinschließt. In der ein fairer Umgang mit allen Lebewesen eine Selbstverständlichkeit ist und erkannt wurde, dass alle Lebensbereiche zusammengehören: das Ökosystem, das Wirtschaftssystem und unser soziales Gefüge!“ Den Gratulationen für die Preisverleihung schloss sich Mathias Niederbacher, SPÖ-Bürgermeisterkandidat sowie Sozial- und Jugendausschussobmann, an: „Auch ich habe hier schöne Momente erlebt, sei es familiär, sei es in der Freizeit. Die Aktionsgemeinschaft ist in Land-eck einzigartig und ist immer bestrebt, neue Projekte anzugehen!“ Übrigens: Zu den früheren Preisträgern zählten u.a. Raoul Schrott, der Bezirksmuseumsverein, die ARGE Kino, der Krippenverein Landeck, Kameraklub Landeck und auch Karl-Heinz Schütz.
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Mathias Niederbacher: „Die Aktionsgemeinschaft ist einzigartig.“ RS-Foto: Unterpirker
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Obmann Andreas Pfenniger freute sich über die Preisverleihung. RS-Foto: Unterpirker
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Bertl-Stenico-Preisverleihung bei wärmendem Lagerfeuer in der Pfadi Au RS-Foto: Unterpirker

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