Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Kultur-Stillstand“

Kunst und Kultur im Bezirk Landeck im Wartemodus

Seit Monaten herrscht im Kultur- und Veranstaltungs-bereich lähmender Stillstand. Auch im Bezirk Landeck, wo es normalerweise ein vielfältiges kulturelles Angebot gibt, lautet die Devise: „Bitte warten!“
8. März 2021 | von Von Irmgard Pfurtscheller
„Kultur-Stillstand“<br />
Bilder aus besseren Tagen: Das Arge-Altes-Kino-Team um Mathias Schauer (l.), … RS-Foto: Pfurtscheller
Von Irmgard Pfurtscheller

Armin Klien, Obmann des Kulturvereins Rechelerhaus in Ladis, sagt über die aktuelle Situation: „Seit dem ‚Kultur-Stillstand‘ ist noch kein Jahr vergangen und trotzdem sind wesentliche Veränderungen entstanden.“ Den Kulturbetrieb im Bezirk Landeck müsse man ehrlicher Weise von der Peripherie aus betrachten: In den letzten 15 Jahren habe es in puncto Ausstellungsmöglichkeiten eine große Bereicherung gegeben. Diese positive Entwicklung ist den Kulturarbeitern, den Künstlern und Besuchern sehr zugute gekommen. Mit der überraschenden Pandemie hat sich nun aber vieles verändert: „Natürlich kann man eine gewisse Zeit mit (großen) Einschränkungen leben, vielleicht war auch mancher von den vielen Angeboten übersättigt. Aber auf Dauer ist es nicht möglich, nicht zu kommunizieren!“, so Klien. Die Termine für die Galerie im Rechelerhaus wurden immer ein Jahr im Voraus geplant und Ausstellungen für zwei Jahre vergeben. Für 2021 wurde mit Vorbehalt geplant, und die für März fixierte Ausstellung Paula Ladner und Arlinda Neziri muss zu einem späteren Termin nachgeholt werden. Für die Sommermonate sind weitere Ausstellungen geplant und hoffentlich auch durchführbar – wobei mehrere Faktoren zu berücksichtigen seien, und zwar die Vorgaben der Bundesregierung, die Verantwortung der Kulturbetreiber, das Einverständnis der Künstler und die Bereitschaft der Besucher. Bei diesem ungewöhnlichen Zusammenspiel gelte es einen Konsens zu finden und gemeinsam zu entscheiden, ob die Ausstellung durchgeführt werden kann.

MUSEUM GALERIE SCHLOSS LANDECK. Auch Schloss Landeck plant nach einem langen Winterschlaf die Eröffnung am 24. April mit einer Ausstellung von Norbert Strolz. Im vergangenen Jahr konnten keine Ausstellungen durchgeführt werden, daher wurde der gesamte Ausstellungsplan im Einvernehmen mit den Künstlern auf 2021 verschoben. Bis zum Saisonschluss am 26. Oktober ist in der Galerie im Schloss ein vielfältiges Ausstellungsprogramm ge-plant. Die Entwicklung der Pandemie sei natürlich die Voraussetzung, um diesen Plan auch umsetzen zu können. „Wir sind jedoch optimistisch“, so Christian Rudig, Obmann des Bezirksmuseumsvereins.

ALTES KINO LANDECK IM STANDBY-MODUS. Ruhig ist es auch im Veranstaltungszentrum Altes Kino Landeck geworden. Die Bühne, wo sonst (inter-)nationale Künstler für meist musikalische Highlights sorgen, ist schon seit Monaten verwaist. Wie lange noch, das ist derzeit ungewiss, doch Matthias Schauer, unermüdlicher Kulturarbeiter und Obmann der Arge Altes Kino, ist mit seinem bewährten Team auf Abruf. „Wir haben Zeit zum Warten, bis es vernünftige Richtlinien für die Umsetzung gibt.“ Nach der anfänglichen „Schockstarre“ wurde versucht, unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben den Betrieb aufrecht zu erhalten. Durch sich laufend ändernde Auflagen war es dann aber nicht mehr umsetzbar. Sollte es bis Ostern oder bis Ende April tatsächlich klare Richtlinien geben, würde das Alte Kino nur zu gerne seine Türen öffnen. Schauer sieht es als gesellschaftliche Verpflichtung, als „kultureller Nahversorger“ einen, gerade in der jetzigen Zeit, notwendigen und wichtigen Beitrag zu leisten. Obwohl die Motivation kurzzeitig gesunken sei, ist sich Schauer absolut sicher, dass alle mit Feuereifer dabei sein werden, wenn es wieder los geht.




 
„Kultur-Stillstand“<br />
Armin Klien vom Rechelerhaus … RS-Foto: Pfurtscheller
„Kultur-Stillstand“<br />
… und Museumsvereins-Obmann Christian Rudig (r.) bei einer Ausstellung in Schloss Landeck RS-Foto: Pfurtscheller

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