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Kulturelles Kleinod

Die Barbarakirche Fließ

Die größte Filialkirche Tirols – die neue Fließer Pfarrkirche – wird gerne auch „Oberländer Dom“ genannt.
14. September 2020 | von Von Alois Pircher
Kulturelles Kleinod<br />
Die Barbarakirche liegt an einem wunderschönen Platz. RS-Foto: Pircher
Von Alois Pircher

In wirtschaftlich schwierigen und politisch instabilen Zeiten – die Napoleonischen Kriege machten auch vor den Landesgrenzen nicht halt – wurde die imposante „neue“ Pfarrkirche (1794–1804) errichtet. Geweiht wurde die neue Kirche im Jahre 1804 vom Brixner Fürstbischof Karl Franz von Lodron der hl. Barbara.

DOPPELTURMFASSADE. Obwohl eigentlich im Zeitalter des Klassizismus errichtet, wurde die Kirche im typischen spätbarocken Stil ausgeführt. Klassisch ist die Doppelturmfassade im barocken Sinne nach oben strebend. Der Portalvorbau aus dem Jahre 1971 stört nur wenig die Fassade. Das Relief der Bronzetür von Engelbert Gitterle entschädigt auf jeden Fall für den Eingriff. Das große Langhaus hat vier Joche, der angebaute Chor zwei Joche. Eine Korbbogentonne mit Stichkappe schließt den Kirchenraum nach oben ab. Durch segmentbogige Fenster mit Oberlichten strömt sehr viel Licht in das Kircheninnere.

IM INNEREN KOMPLETT AUSGEMALT. Johann Kärle und Thomas Köhle malten 1902 die Kirche nach barockem Vorbild vollständig aus. Im Giebelfeld der Fassade schuf Josef Pfefferle ein Marienmosaik. Auch der Hochaltar und die vier Seitenaltäre stammen aus diesem Jahr. Den Hochaltar schuf Adolf Vogl, es wird die Gloria der heiligen Barbara dargestellt. Die vier Seitenaltäre sind ein Werk von Clemens Raffeiner, sie zeigen das Herz Jesu, das Herz Mariä, den heiligen Aloysius und den heiligen Johannes Nepomuk. Die ältesten Malereien stammen aus dem Jahre 1800 von Mathias Jelly, unter anderem auch ein Porträt des Bauherrn Dekan Nikolaus Tolentin Schuler. Die Orgel wurde 1869 von Franz Weber gebaut. Fünf Glocken bilden das Geläut der Barbarakirche. Die große Maaßglocke, 1821 von Grassmayr in Habichen gegossen, hängt im Nordturm. Vier Glocken, hergestellt 1980, sind es im Südturm. Seit der letzten Renovierung 2014, die Kos-ten betrugen damals über 2 Mio. Euro, erstrahlt die Kirche wieder wie neu auf dem Fließer Sonnenplateau.
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Relieftor von Gitterle RS-Foto: Pircher
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Der Chor wird vom Hochaltar dominiert. RS-Foto: Pircher
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Die Barbarakirche von Osten RS-Foto: Pircher

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