Vernissage auf Schloss Landeck
Edgar H. Mall zeigt auf Schloss Landeck fantastische Fotografien und ausdrucksstarke Gouache-Malereien.
Von Luis Pircher
Mall, ein gelernter Elektrotechniker, – heute arbeitet er als Grafikdesigner – kam schon in frühester Jugend über seinen Onkel, einen Berufsfotografen, mit der Fotografie in Berührung. Die Dunkelkammer, die Studiofotografie, aber auch das Ablichten von Landschaften faszinierten den jungen Mann. In reiferen Jahren, von 2010 bis 2014, absolvierte er bei der Prager Fotoschule in Linz eine Ausbildung zum „Kunstfotografen“.
KRAFT UND VERLETZLICHKEIT. Meisterhaft gelingt es ihm die dargestellten Landschaften zu „lesen“, man erahnt in seinen Werken einerseits eine unbändige Kraft und Beständigkeit, in seinen Gletscherbildern aber auch die Verletzlichkeit der Natur. In manchen Bildern erkennt man den Schmerz des Verlustes – der Gletscher, der Kulturlandschaft –, aber auch den Willen zur Dokumentation, des Vermittelns, des Sichtbarmachens. Dies zeigt sich neben den Gletscherbildern besonders in dem Projekt über die „Pillen“, jene Heustadel, welche die Kulturlandschaft des Stanzertals über Jahrhunderte prägten und nun langsam zu verschwinden drohen. Dominierte anfangs in seiner Fotografie die Schwarz-Weiß-Fotografie, so hat nun auch die Farbe in seiner künstlerischen Arbeit Einzug gehalten. Den Impressionisten Claude Monet sieht er bei Bildaufbau und Bildkomposition als Vorbild. Mit seinen „Fischlandschaften“ präsentiert sich ein „anderer“ Mall. „Ich habe etwas ganz anderes versucht“, so Mall, beim Künstlergespräch mit Bildhauer Christian Moschen. „Es war ein erster Versuch in der Malerei, er ist, so glaube ich, gelungen, aber dies müssen die Betrachter beurteilen. Der Fisch als verbindendes Thema steht für mich für Freiheit, in Form und Bewegung“, erklärte Mall.
STIMMUNGSVOLLE ERÖFFNUNG. Dr. Wolfgang Jörg stellt den Künstler den zahlreich erschienenen Besuchern vor, unter ihnen viele Künstlerkollegen wie z.B. Elmar Peintner und Peppi Spiss. Im Künstlergespräch mit Christian Moschen erfuhr man vieles über den Zugang und die Beweggründe von Mall zur Kunst. Nikolaus Köll begrüßte den Künstler in Vertretung von Museumsvereinsobmann Chris-tian Rudig. Besonders erwähnenswert war die musikalische Begleitung von Catharina Link, ihre Interpretation eines Stückes von John Cage war grandios. Die Ausstellung ist täglich bis zum 26. Oktober von 10 bis 17 Uhr in den Galerieräumen auf Schloss Landeck zu besichtigen.
La Plage Rouge – Normandie RS-Foto: Pircher
Fisch in Landschaft RS-Foto: Pircher
Nikolaus Köll, Landecks Bürgermeister Herbert Mayer, Edgar H. Mall, Christian Moschen und Dr. Wolfgang Jörg (v. l.) vor dem Triptychon Rhone-Gletscher RS-Foto: Pircher
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