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Mehr als Zeit

Kunst am Bau in der Zammer Südtiroler Siedlung

In Zams gehen die Uhren nicht anders, aber sie sind mitunter besonders, nämlich Kunst am Bau. Christine S. Prantauer und Manfred Moser haben diese besondere geschaffen.
16. November 2020 | von Daniel Haueis
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Zweimal am Tag zeigt sie das Zeichen, dessen Namen sie trägt – ansonsten sind Horn, Schnabel, Berg und alles, was einem die Wahrnehmung erlaubt, zu sehen. Foto: Ch. Prantauer
Von Daniel Haueis

Christine S. Prantauer und Manfred Moser haben bei der Südtiroler Siedlung der Neuen Heimat in Zams ein Projekt realisiert, das den Titel „YinYang-Uhr. Zeit schauen.“ trägt. Die Uhr verwendet statt der üblichen Zeiger ein dem YinYang-Symbol ähnliches Zeichen (im ursprünglichen Symbol werden durch die Zweifarbigkeit die Gegensätze betont – die YinYang-Uhr verzichtet darauf). „Allgemein mit der chinesischen Philosophie in Verbindung gebracht, findet man ähnliche Symbole in Europa bei den Kelten, den Etruskern und in der römischen Spätantike. Das Symbol hat im Laufe der Zeit verschiedene Wandlungen erfahren. Die heute übliche Definition orientiert sich am chinesischen Daoismus, wo das Zeichen für einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene, duale Prinzipien steht, die sich ergänzen“, beschreibt die aus Zams stammende Künstlerin Christine S. Prantauer. Das Uhrenobjekt in der Innstraße charakterisiert die Wohnanlage, schafft Identifikation und wird gleichsam zum Logo. Es ist zwar eine Uhr, aber die exakte Zeitangabe steht nicht im Vordergrund. „Vom Uhrzeitzwang befreit, regt das Kunstobjekt an, die Zeit durch das Entstehen und Vergehen von unterschiedlichen Zeichen anders wahrzunehmen: Berg, Schnabel, Horn, Beistrich … zweimal in 24 Stunden taucht für eine kurze Weile der YinYang-Moment auf“, sagt Prantauer (www.christine-prantauer.net).
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Die YinYang-Uhr bei der Neuen-Heimat-Wohnanlage in Zams Foto: Ch. Prantauer

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