Von Irmgard Pfurtscheller
Über die erste Ausstellungseröffnung nach 22 Monaten freuten sich nicht nur Christian Rudig, Obmann des Museumsvereins Landeck, sondern auch die zahlreichen Besucher der Vernissage, darunter Bürgermeister Herbert Mayer und Vizebürgermeister Peter Vöhl. Als Kulturreferent der Stadt Landeck genoss Vöhl es außerordentlich, bei einer Ausstellung wieder „physisch anwesend zu sein“.
Das Zeitfenster für die Ausstellung wurde genutzt: Nikolaus Köll, Manfred Egger, Christine Kertz, Präsidentin Xylon Österreich, Hugo Ender und Christian Rudig (v.l.) RS-Foto: Pfurtscheller
Unter künstlerischem Hochdruck. Xylon international ist eine Vereinigung der Holzschneider und wurde 1953 in der Kunsthalle Zürich gegründet. Mittlerweile gibt es autonome Sektionen in vielen Teilen der Welt, um Künstlern der Hochdrucktechnik den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen und Informationen zu ermöglichen. Seit 1977 ist auch Österreich bei der Vereinigung dabei. Anfänglich war Xylon (griechisch für Holz) ausschließlich dem Holzschnitt verpflichtet, heute werden Hochdrucktechniken auch mit anderen Materialien einbezogen, wie etwa Linol, Kunststoff und Gips. Der Hochdruck ist das älteste Druckverfahren und wurde in China bereits im 6. bis 7. Jahrhundert angewendet. Durch die Erfindung der Druckerpresse von Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert hielt die Technik des modernen Buchdrucks auch in Europa Einzug. Albrecht Dürer war in der Renaissance einer der ersten Meister des Holzschnittes und hinterließ bedeutende Werke in dieser Technik. Über das komplexe Verfahren des Hochdrucks informierte der Tiroler Beirat von Xylon Österreich, Manfred Egger, ausführlich bei seiner Laudatio. Waren es früher hauptsächlich Schwarz-Weiß-Drucke, würden jetzt auch farbige Drucke hergestellt, wofür ein aufwändiges Druckverfahren notwendig sei. Für jede Farbe brauche es eine eigene Druckplatte. Das Papier ist Träger des Kunstwerkes, wobei die unterschiedlichen Materialen Einfluss auf das Ergebnis hätten. Mitglieder aus ganz Österreich hätten für die Ausstellung in diesem tollen Ambiente den weiten Weg auf sich genommen, so Egger. Zu bewundern gibt es abstrakte, traditionelle und experimentelle Arbeiten von 41 Künstlern, die sich mit großer Leidenschaft dem Hochdruck verschrieben haben. Die Ausstellung im Schloss Landeck ist bis zum 29. August täglich zu besichtigen.
Mit zwei Werken war der langjährige Präsident der Vereinigung, Franz Glanzner, gest. 2019, vertreten. RS-Foto: Pfurtscheller
Minerva: Arbeit des Landecker Künstlers Michael Schneider RS-Foto: Pfurtscheller