Sagenhafte Geschichten

Von Kathrin Gruber

Ein wunderbares Werk pünktlich zum Jubiläum „100 Jahre Stadt Landeck“ setzte sich mit geheimnisvollen Geschichten und seltsamen Entdeckungen der letzten 100 Jahre auseinander. Initiator Dietmar Wachter präsentierte „Sagenhaftes Landeck“ am 30. April einer vollen Gotischen Halle in Schloss Landeck, darunter 31 der 39 Autoren sowie Bgm. Herbert Mayer und Kulturstadtrat Peter Vöhl. Das Buch hält, was das Cover von Christoph Wachter verspricht: magische Geschichten aus Landeck. Christoph sorgte gemeinsam mit Dietmar Wachter und Schwester Annemarie für zauberhafte Klänge auf Harfe, Querflöte und Gitarre, die der Veranstaltung den passenden musikalischen Rahmen verliehen. Gelesen wurden einige ausgewählte Geschichten von Oswald Wachter und seiner Tochter, der in Berlin lebenden Schauspielerin Theresa Wachter. Mit den lebendigen und gefühlvollen Lesungen voll wechselndem Sprachrhythmus und starkem Klang fesselten sie das Publikum – kein Laut war während der Lesungen zu hören. Umso lauter war der folgende Applaus, welcher den Autoren, Lesern, Dietmar Wachter und den Musikern verdient zuteil wurde.

EINE GESCHICHTE ENTSTEHT. Das Aussortieren alter Sagenbücher wurde für Dietmar Wachter Auslöser zur Buchidee „Sagenhaftes Landeck“: „Ich fragte mich, wieso es keine neuen Sagenbücher über Landeck gibt, sondern nur alte“, erzählte der Landecker Kriminalautor und ehemalige Polizist. Daraufhin begann das Suchen nach Ereignissen und Geschichten, welche sich in den letzten 100 Jahren in Landeck abspielten. Schnell wurden rund 50 Themen gefunden, die in dem Buch von 39 Autoren in Geschichten gewandelt wurden und zum Teil der Wahrheit entsprechen. Die Autoren sind zwischen sieben und 82 Jahren alt und schlugen eine Brücke zwischen kindlich verfassten Geschichten und teils professionell geschriebenen Sagen. Somit wurde ein sagenhaftes Werk geschaffen, das Alt und Jung anspricht. Dabei stand weniger die hochprofessionelle Arbeit im Mittelpunkt, sondern die Möglichkeit, dass auch unerfahrene und sehr junge Autoren die Chance haben, ihre Geschichten zu veröffentlichen.

VERSCHWUNDENE BRÜCKEN UND ERMORDETE MÄDCHEN. Merkwürdige Begebenheiten in Landeck lieferten genug Stoff für wunderbare Geschichten: „Die Themen für das Buch waren schnell gefunden“, verkündete Initiator Wachter und meinte, dass auch schnell viele Autoren gefunden waren. „Es war ein Selbstläufer, ich kannte selber einige Leute und diese kannten wieder welche, die gerne schreiben wollten. Dabei tauchten viele Talente auf“, lobte Wachter das Engagement und Können der 39 Autoren. Die Geschichten behandeln Themen wie Kirchenplünderungen, Kräuterhexen, unheimliche schwarze Felder, sowie den Fund von Oswald von Schrofenstein in der Stadtpfarrkirche, Geschichten über Wolf und Bär und viele andere. Unter den Autoren finden sich einige Kinder, Hobbyschreiber, Geschichtsliebhaber sowie preisgekrönte Autoren. Das Buch ist wie ein Ausflug in vergangene Geheimnisse und fantasievolle Erzählungen rund um die letzten 100 Jahre in Landeck und verzaubert mit einer Vielfalt an wunderbar verfassten Geschichten und Sagen, welche für heutige und zukünftige Generationen eine sagenhafte Bereicherung darstellen. Das Buch kann im Schloss Landeck gekauft werden und wird im Zuge der nächsten Jubiläumsmonate in der Stadtbücherei Landeck, beim Lochputz in Zams, im Seniorenheim Landeck und bei der langen Nacht der Museen auf Schloss Landeck Teil der Leseabende.