Von Kathrin Gruber
„Frohes Fest“ nennt sich das mittlerweile zehnte aufgeführte Stück der Theatergruppe Grins und zeigt wieder einmal, dass Weihnachten alles andere als besinnlich sein muss. Das Stück des Autors Anthony Neilson unter der Regie von Lukas Leiter spielt nicht nur in London, sondern versorgt die Zuschauer auch mit reichlich schwarzem Humor – ganz im Stil der Briten. Die beiden Polizisten Blunt (Florian Wiestner) und Gobble (Bianca Achenrainer) trifft gerade an Heiligabend die unfreiwillige Aufgabe, dem Ehepaar Balthasar (Hannes Januska) und Garson Corner (Sarah Scherl) den tödlichen Unfall ihrer Tochter beizubringen. Kein leichtes Unterfangen für die beiden, machen sie sich doch Sorgen, dem älteren Ehepaar mit dem Schreck selbst das Lebenslicht auszulöschen. Die mäßige Intelligenz der Polizisten und ihr stark ausgeprägtes Mitgefühl erschweren den Auftrag darüber hinaus. Eine hundsgemeine Verwechslung sorgt zusätzlich für Chaos, bei dem ein Konflikt auf den anderen folgt und zu reichlich Verwirrung führt. Am Ende weiß keiner mehr: Wer ist jetzt eigentlich gestorben?
BITTERSCHWARZER HUMOR. Der Verein wurde im Jahr 2009 gegründet und umfasst inklusive Obmann Josef Beer mittlerweile 25 Mitglieder. Das fast zweistündige Stück „Frohes Fest“ wurde innerhalb von drei Monaten bei rund 30 Proben einstudiert und nach längerer Pause als siebtes Stück der Theatergruppe Grins aufgeführt. Auch das aufwendige Bühnenbild, das von Herbert Wolf gestaltet wurde, verlangte mehr als 30 Stunden Arbeit und wurde sogar mit echten Antiquitäten bestückt. Im Stück wurde hemmungslos ein Tabu nach dem anderen gebrochen und die Besucher des bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindesaals in Grins wurden bestens unterhalten. Die Schauspieler glänzten in ihren Rollen, insbesondere Florian Wiestner und Bianca Achenrainer überzeugten mit ihren überragenden Darstellungen der beiden Polizisten. Neben der Mimik und dem unglaublichen Gespür für Timing waren es die Dialoge, welche unentwegt für Lacher sorgten. Wieso Weihnachten kein guter Tag für Hunde ist, warum Stierkämpfer keine guten Menschen sind, auch wenn sie Würste verkaufen, ob der Kapitän im Adamskostüm ranghöher ist oder die Vizekönigin und was die Pastorin im Kleiderschrank treibt wurde bei der Premiere unterhaltsam aufgeklärt und kann bei den folgenden Aufführungen am 17., 18., 25., 26. und 31. März, jeweils um 20 Uhr, erläutert werden – Lachmuskel-Training garantiert. Karten-Reservierung unter: 067764756927, auch über WhatsApp möglich.
Herbert Wolf, Verantwortlicher für das aufwendige Bühnenbild, und Obmann Josef Beer freuen sich über die gelungene Premiere. RS-Foto: Gruber
Die beiden Polizisten hatten keine leichte Aufgabe: Wie erklärt man einem älteren Ehepaar, dass dessen Tochter bei einem Unfall ums Leben kam? RS-Foto: Gruber