Das Altersheim Landeck hat einen neuen Leiter, nachdem Reinhard Scheiber fast drei Jahrzehnte an dessen Spitze stand – es ist Viktor Zolet. Er ist seit drei Jahrzehnten im Altersheim Landeck beschäftigt, seit zehn Jahren dort Pflegedienstleiter und stellvertretender Heimleiter und nun in Personalunion eben auch Leiter. Der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger hat etliche weitere Ausbildungen absolviert (mittleres und basales Pflegemanagement, Sonderausbildung für Führungskräfte, Weiterbildung Geriatrische Pflege, Weiterbildung Hygienemanagement im Gesundheitswesen, Praxisanwender nach Böhm). „Ich habe derzeit die Gesamtleitung über das Altersheim Landeck inne und bin vorwiegend für das Personalmanagement und die Belegung der Heimplätze zuständig“, sagt Zolet. Er ist Chef von mehr als 100 Mitarbeitern, für weitere verwaltungstechnische Agenden wurde ihm Daniela Mantl als Verwaltungsassistentin zur Seite gestellt. „Ich habe diese Doppelfunktion primär deshalb übernommen, damit auch weiterhin Stabilität, ein reibungsloser Betrieb und Sicherheit für die Belegschaft gewährleistet ist“, sagt Zolet. Er ist derzeit nämlich nur interimistisch Altersheimleiter in Landeck, da es eine strukturelle Änderung geben könnte: „Es war der Wunsch des Bürgermeisters und auch des Landes Tirol, dass ich bis auf Weiteres die ,interimistische‘ Heimleitung zusätzlich zu meiner Funktion als Pflegedienstleiter übernehme. Voraussichtlich bis zu einer Entscheidungsfindung hinsichtlich Verbandsgründung der Gemeinden Landeck, Zams, Fließ und Schönwies“, so Zolet.
SOZIALE DIENSTE. Ähnlich den Sozialen Diensten Stanzertal könnte es bald auch im Talkessel einen derartigen Gemeindeverband geben, in dem Sozialsprengel und Heime zusammengefasst sind. Im Talkessel wären vier Gemeinden betroffen, die dem Sozialsprengel Landeck-Zams-Fließ-Schönwies angehören und zwei Heime betreiben: die Stadtgemeinde jenes in Landeck, Zams und Schönwies jenes in Zams. „Ein Großverband wurde diskutiert, es gibt aber noch nichts Konkretes“, sagt dazu LA Bgm. Benedikt Lentsch. „Das ist noch eine sehr lange Reise“, sagt der SP-Landtagsabgeordnete. Bgm. Herbert Mayer glaubt auch, dass noch Zeit vergehen wird, ehe Einrichtungen wie Sprengel, Betreutes Wohnen, Altersheime etc. unter einen Hut zu bringen sind. Er ist aber grundsätzlich optimistisch: „Der gute Wille ist da.“ Auch angesichts der Personalsituation wird eine Kooperation der Einrichtungen, in welcher Form auch immer, sinnvoll sein.
BETREUTES WOHNEN IN ZAMS – TAGESPFLEGEBEREICH FÜR FLIESS. Benedikt Lentsch ist aber auch Bürgermeister von Zams und setzt dort inzwischen Akzente in der Betreuung: Demnächst soll der Bebauungsplan für das Betreute Wohnen in unmittelbarer Nähe zum Seniorenzentrum Zams-Schönwies beschlossen werden. Der Spatenstich werde noch heuer stattfinden, kündigt der Bürgermeister an. Nach Umsetzung dieses wichtigen Projekts wird dann die Sanierung des Seniorenzentrums folgen. Und auch in Fließ tut sich was: Im Rahmen des Strukturplans Pflege 2023–2033 investiert das Land Tirol vorrangig in den Ausbau von teilstationären Pflegeangeboten wie Tagespflege und Betreutes Wohnen. In Fließ soll deshalb ein neuer Tagespflegebereich mit zwölf Plätzen in einem Gemeindegebäude entstehen, um die wohnortnahe Betreuung für ältere Menschen weiter zu verbessern. Dafür stellt das Land Tirol eine Förderung in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung. „Mit der Schaffung von zwölf Tagespflegeplätzen in Fließ setzen wir einen weiteren Schritt, um die Pflege- und Betreuungsangebote im Bezirk auszubauen. Durch wohnortnahe und flexible Lösungen wie die Tagespflege können wir pflegebedürftigen Menschen eine bedarfsgerechte Unterstützung bieten. Durch wohnortnahe und flexible Lösungen wie diese schaffen wir nicht nur Entlastung für Familien, sondern stärken auch die soziale Vernetzung und fördern die Integration älterer Menschen in unsere Gemeinschaft“, betont Pflegelandesrätin Cornelia Hagele.
Wohnortnahe Pflege wird weiter ausgebaut
Derzeit sorgen im Bezirk Landeck 394 Pflege- und Betreuungskräfte für die stationäre und mobile Betreuung von mehr als 980 Menschen in den fünf Alten- und Pflegeheimen sowie in fünf weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. Im Bereich der Tagespflege stehen derzeit 30 Plätze zur Verfügung, die bis 2033 auf 76 ausgebaut werden sollen. Ebenfalls bis 2033 soll das Betreute Wohnen auf rund 60 Plätze und die rund 374 stationären Pflegeplätze um weitere 19 Plätze erweitert werden. „Die Umsetzung des Strukturplans Pflege 2023–2033 wird sicherstellen, dass die Menschen im Bezirk Landeck auch in Zukunft bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Pflegeangebote in ihrer Nähe vorfinden. Der geplante Tagespflegebereich in Fließ ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das regionale Angebot weiter zu verbessern“, sind sich LH Anton Mattle und LR Cornelia Hagele einig.
Viktor Zolet, intermistischer Leiter des Landecker Altersheimes; denn es könnte ein Großverband gegründet werden. RS-Foto: Archiv
LA Bgm. Benedikt Lentsch: „Ein Großverband wurde diskutiert, es gibt aber noch nichts Konkretes.“ RS-Foto: Archiv
Bgm. Herbert Mayer: „Der gute Wille ist da.“ RS-Foto: Archiv