Erneute Beschwerde
Gamsjagd in Pfunds: „Wildes Bayern“ bezweifelt Gutachter
20. Mai 2025 | von
Attila Haidegger

Laut der Behörde besteht bei der ca. 300 Hektar großen Fläche am Frudiger in Pfunds „hoher Handlungsbedarf“. Foto: Wildes Bayern
Die Behörde sah bei dem Bannwald einen hohen Handlungsbedarf (Verbissschäden), um seine Schutzwirkung aufrecht zu erhalten. Der Bescheid der Bezirkshauptmannschaft wurde auf die Beschwerde hin aufgehoben, diese musste nun u.a. feststellen, ob ein günstiger oder ungünstiger Erhaltungszustand der Gamswildbestände vorliegt. Folglich wurde erneut ein Bescheid nach § 52 Tiroler Jagdgesetz (TJG) erlassen, beim Verfahren wurden von der BH Landeck Gutachten von Sachverständigen aus den Fachbereichen Forsttechnik, Wildbach- und Lawinenverbauungstechnik sowie Wildökologie eingeholt. „Dabei wurde der Zustand des Waldes erhoben und festgelegt, wo ein hoher Handlungsbedarf besteht. Zudem ging man dem Erhaltungszustand des Gamswildes nach, da es sich beim Gamswild um eine geschützte Tierart laut FFH-Richtlinie handelt. Das wildökologische Gutachten kam zum Schluss, dass beim Gamswild von einem günstigen Erhaltungszustand auszugehen ist“, ließ man auf Anfrage der RUNDSCHAU wissen. Diese Ansicht teilt der Verein „Wildes Bayern“ nicht und erhob erneut Beschwerde. Die zu Rate gezogenen Gutachter, zum Beispiel der forstfachliche Amtssachverständige an der Behörde, seien weder Wildbiologen noch ortskundige Berufsjäger. Das Landesverwaltungsgericht in Innsbruck muss nach der erneuten Bescheidbeschwerde von „Wildes Bayern“ den Fall erneut behandeln und entscheiden. Seit April bis 15. Mai wurden auf der forstlichen Problemfläche am Frudiger (ca. 300 Hektar) ein Stück Rotwild, 19 Stück Gamswild und vier Stück Rehwild erlegt.