2018 wurde eine Kooperation von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer initiiert, um einerseits dem Gast regionale Lebensmittel in bester Qualität anzubieten und andererseits den Landwirten einen geregelten Absatz ihrer Waren zu fairen Preisen zu garantieren. Reibungslos lief das Programm leider nicht, wie der Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer Elmar Monz bedauert. Die Vorgaben und Vereinbarungen wurden leider nicht vor Ort, sondern in Innsbruck getroffen: „Wir draußen im Bezirk wurden immer vor vollendete Tatsachen gestellt. Daher haben wir im Bezirk vereinbart, das Projekt schon 2021 auslaufen zu lassen.“ Dies war für die heimische Landwirtschaft aber nicht besonders schlimm – als ein Projekt dieser Zusammenarbeit kann der erweiterte Schlachthof in Fließ genannt werden, ein für die Landwirte wichtiger Partner. Monz beurteilt die Situation der Landwirte im Bezirk im allgemeinen recht positiv: Seit Längerem gibt es Übereinkommen zwischen Landwirten und den großen Seilbahnunternehmen im Bezirk. Große Mengen an Kalb-, Rind- und Lammfleisch werden von der Bergbahnen-Gastronomie verarbeitet. Aber auch Milchprodukte werden den Bauern in großen Mengen abgekauft. Besonders die Bahnen am Sonnenplateau wie auch im Paznaun sind hier positiv hervorzuheben, stellt Monz fest. Und die gehobene Gastronomie greift schon seit einiger Zeit verstärkt auf die hervorragenden Produkte der Landwirte zurück.
DIREKTVERMARKTUNG. Die Landwirte sind Profis beim Vermarkten ihrer Produkte. Hofläden und Automaten bieten meist rund um die Uhr die Produkte an und werden sehr gut angenommen. Zudem werden über Leba Produkte heimischer Bauern, z.B. am Frischemarkt in Landeck, angeboten. Ein weiteres Projekt, das „Landecker Qualitätsrind“, wird in Zusammenarbeit mit „Der Grissemann“ bereitgestellt. Dieses Projekt mit dem einheimischen Großhändler ist schon sehr gut angelaufen, berichtet Monz erfreut. Im Großen und Ganzen zeigt sich eine recht erfreuliche Situation (bezüglich Abnahme und Preise) für die Landwirte im Bezirk, wobei natürlich immer noch ein wenig Luft nach oben ist, so der Landwirtschaftskammerobmann.
Ein typischer Hofladen – dieser wird von der Familie Schmid in Perjen betrieben. RS-Foto: Pircher
Leba – Lebensmittel aus dem Bezirk am Landecker Frischemarkt RS-Foto: Pircher
Stand von Thomas Weiskopf am Landecker Frischemarkt RS-Foto: Pircher