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Großer Entscheidungstag

Entscheidung über „Venet“-Zukunft fällt am Donnerstag

Am 25. April fällt nach mehreren Anläufen eine Entscheidung von großer Bedeutung: Die Eigentümer der Venet Bergbahnen AG, die Gemeinden Landeck und Zams sowie der Tourismusverband TirolWest, entscheiden über die Zukunft ihres Hausberges.
23. April 2024 | von Herbert Tiefenbacher
Großer Entscheidungstag
Wird das Kapitel der lokalen Seilbahngeschichte am Venet nun beendet? RS-Foto: Archiv
Die geplante Weichenstellung gestaltet sich schwierig und zeitaufwändig. Die Entscheidungssitzungen der Eigentümer, die möglichst gleichzeitig stattzufinden haben, mussten bereits zweimal vertagt werden, da die zugehörigen Verhandlungsunterlagen nicht vollständig zur Verfügung gestellt werden konnten. Jetzt ist es so weit. Die Verhandlungen mit dem neuen Betreiber (Pletzer-Gruppe aus Hopfgarten im Brixental) sind abgeschlossen. Die entsprechenden Gremien wurden über die Ergebnisse informiert. Am Wochenende trafen sich die Spitzen der Liste „Zukunft Landeck“ mit Bgm. Herbert Mayer zu einem Informationsgespräch. Für die Gemeinderäte in Landeck und Zams sowie für den TVB TirolWest sind nun dies die entscheidenden Fragen: Soll die Zukunft des „Venets“ in den Händen eines neuen privaten Betreibers liegen, sind die ausgehandelten Bedingungen/Verpflichtungen annehmbar bzw. soll das Kapitel der lokalen Seilbahngeschichte am Venet nun beendet werden?

BEVÖLKERUNG GESPALTEN. Das Thema „Venet“ spaltet die Bevölkerung im Talkessel Landeck-Zams. Es wird engagiert, teilweise sogar emotional über das Thema diskutiert und es erregt auch die Gemüter. Ein Landecker wandte sich sogar an die Gemeindeaufsicht der BH Landeck und ersuchte um ein „amtswegiges Einschreiten“ hinsichtlich einer möglichen Übertragung von Liegenschaften im Zuge der geplanten Sanierung der Seilbahn- und Liftanlagen am Venet, die mit einer Modernisierung kombiniert ist. Diese verfolgte aber die Sache nicht weiter, da ihr als Aufsichtsbehörde in diesem Fall keine Befugnisse nach der TGO 2001 zustehen.

VORSICHTIGE SKEPSIS. In den Gremien der derzeitigen Eigentümer scheint weitgehend Konsens darüber zu bestehen, dass die Pletzer-Gruppe das „Kommando“ am Venet übernehmen soll und dass diese Entscheidung zukunftsorientiert und zukunftssichernd richtig ist. Vorsichtige Skepsis signalisierte die Liste „Zukunft Landeck“. U.a. meldeten einige ihrer Stadtratsmitglieder in Anbetracht der Gesamtsituation der Stadt einige Bedenken im Hinblick auf die vereinbarte Finanzierung des angedachten Investitions-Projektes: Es ist der Verschuldungsgrad 2023 von 36,46 Prozent auf 81,21 Prozent geklettert und somit ist Landeck in die Kategorie „Voll verschuldete Gemeinde“ abgerutscht, es stehen kostenintensive Investitionen an und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erlauben auch zukünftig keine rosigen Aussichten. Die Zukunft-Landeck-Stadträte sind der Meinung, dass es angesichts dieser Herausforderungen zumindest fraglich ist, ob sich Land­eck den Anteil an der vorgesehenen Neuinvestition leisten kann? Die Kos­ten sollen bei 15 Mio. Euro liegen. 10,5 Mio. Euro davon sollen die aktuellen Eigentümer, die Gemeinden Landeck und Zams (je 4 Mio. Euro) sowie der TVB TirolWest (2,5 Mio. Euro), gemeinsam aufbringen. Über das Abstimmungsverhalten am Donnerstag hielt sich die Liste „Zukunft Landeck“ erwartungsgemäß bedeckt. Eines sei hier noch angemerkt: Die Informationspolitik der Venet Bergbahnen AG nach innen als auch nach außen hätte besser laufen können.


Venet: Sitzungstermine

Die Sitzung des Gemeinderates der Stadt Landeck mit dem Tagesordnungspunkt „Beratung und Beschlussfassung über die Angelegenheiten Venet Bergbahnen AG“ findet am 25. April um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt. Der Gemeinderat Zams tagt eine Stunde später (ab 19 Uhr) im Kultursaal im Oberreit. Der TVB TirolWest hat zum selben Thema („Visionen sowie die Vereinbarung zum Projekt für einen Ganzjahres-Genussberg“) eine außerordentliche Vollversammlung einberufen. Diese wird am 25. April um 17.30 Uhr im Stadtsaal Landeck abgehalten. In diesem Zusammenhang finden drei Abstimmungen statt. Zum einen über zwei wesentliche Änderungen, welche für die Finanzierung und den Erfolg des Projekts Ganzjahresberg entscheidend sind, zum anderen zum Beitrag des TVB TirolWest am Investitions-Projekt selbst.

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