Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Jegliche Unterstützung“

Hochgallmigg: Arbeiten machen temporäre Straßensperren nötig

Die weiteren Sicherungsarbeiten nach dem Felssturz und Hangrutsch an der L312 Hochgallmiggstraße machen wochentags mehrstündige Straßensperren nötig. Martha Orgler, ehemalige Fraktionsvorsteherin des Fließer Ortsteiles, bittet um eine „langfristige Lösung“.
9. Jänner 2024 | von Daniel Haueis
„Jegliche Unterstützung“
Der Felssturz und Hangrutsch in der Nacht auf den 24. Dezember erforderte die Sperre. Foto: Land Tirol/Geiler
Sofortmaßnahmen nach dem Felssturz und drohenden Hangrutsches auf die L312 Hochgallmiggstraße haben dafür gesorgt, dass der Fließer Ortsteil nach knapp sechs Tagen wieder erreichbar war. Die Planung der dauerhaften Sicherung des betroffenen Bereiches ist abgeschlossen, und mit den Bauarbeiten wurde bereits begonnen. „Nach Abschluss der Planungen konnte bereits Mitte dieser Woche mit den Bauarbeiten der dringend notwendigen dauerhaften Sicherungen nach den Steinschlagereignissen und den Hangrutschungen auf der Hochgallmiggstraße begonnen werden“, berichtete Bernd Stigger, Leiter des Baubezirksamtes Imst, vergangenen Freitag. Der bergseitige Hang im Bereich des betroffenen Straßenabschnittes wird mit Drahtseilnetzen gesichert, um Felsstürze längerfristig bestmöglich zu verhindern. Zudem wird eine dauerhafte Spritzbetonsicherung errichtet. Um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen, wurde eine talseitige Schüttung zur Straßenverbreiterung vorgenommen. Um die Maßnahmen möglichst schnell umsetzen zu können, wird die Straße jeweils von Montag bis Freitag 7.30 bis 13.30 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr für den Verkehr gesperrt. In Abstimmung mit der Gemeinde wurde der öffentliche Personennahverkehr, allen voran der Schulbus, zwischen den Sperrzeiten gewährleistet. „Mit derzeitigem Kenntnisstand wird die Dauer der temporären Sperren voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen“, informiert Stigger.

ENDGÜLTIGE LÖSUNG. Inzwischen hat sich Martha Orgler, ehemalige Fraktionsvorsteherin von Hochgallmigg, in einem offenen Brief u.a. an LH Anton Mattle gewandt (siehe Kästchen „Offener Brief der ehemaligen Fraktionsvorsteherin“). Für Maßnahmen für mehr Sicherheit auf der L312 gibt’s „jegliche Unterstützung des Bürgermeisters“, sagt Dorfchef Alexander Jäger, man werde „schauen, dass alles sicher ist“. Es handelt sich bei der L312 aber um eine Landesstraße. Für den jetzt betroffenen Bereich werde nun wohl die endgültige Lösung umgesetzt, allerdings seien dies rund 60 Meter der mehrere Kilometer langen Straße: „Die Geologie ist die Herausforderung“, sagt Jäger, der auch von der L76 noch weiß, wie lange eine endgültige Lösung dauern kann (Stichwort: Schlossgalerie). Im Landhaus, so die Auskunft, ist man generell dran: Die Baubezirksämter und die Landesgeologie führen „laufende Evaluierungen zur weiteren Optimierung der Sicherheit der Verkehrswege“ durch, „so auch im Hinblick auf die L312 Hochgallmiggstraße“. Sollten sich im Rahmen der Evaluierungen weitere Sicherungspotenziale ergeben, würden diese umgehend im Detail geprüft und nach Möglichkeit in den Bauplan des Landes zur weiteren Umsetzung mitaufgenommen.



Offener Brief der ehemaligen Fraktionsvorsteherin

Offener Brief der ehemaligen Fraktionsvorsteherin von Hochgallmigg, Orgler Martha, an den Landeshauptmann von Tirol den Bürgermeister der Gemeinde Fließ und an den jetzigen Fraktionsvorsteher Florian Röck.
Die derzeitige Situation veranlasst mich einen offenen Brief an die oben genannten Personen zu schreiben. Die Feiertage sind vorbei und wir wurden in diesen Tagen nicht allein gelassen. Wir wurden durch eine Luftbrücke des Bundesheeres gut versorgt und es fehlte uns an fast nichts. Ein herzliches Danke dafür.
Was mir und vielen anderen Bewohnern von Hochgallmigg jetzt mehr Sorge bereitet ist die ungewisse Zukunft. Wenn ich an unsere Kinder, oder an unsere Enkelkinder denke, frage ich mich, wie geht es weiter in Hochgallmigg?? Wir brauchen in Hochgallmigg eine langfristige Lösung. Wir brauchen eine Lösung, in der man nicht jedes Jahr wochenweise eingesperrt ist. Mit diesem Gefühl man kann das Dorf nicht verlassen, wenn man möchte, oder muss ist es sehr schwer den Jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft zu geben.
Ja, wir sind nur ein kleines Bergdorf mit zirka 250 Einwohnern, aber viele unserer Bewohner müssen täglich zur Arbeit fahren. Unsere Landesstraße wurde mit Baubeginn 1968 erbaut und 1978 fertiggestellt. Nun nach über 45 Jahren ist unsere Straße in einem Zustand, wo wir seit einigen Jahren, jedes Jahr einige Wochen von der Außenwelt abgeschnitten sind. Im Sommer letzten Jahres hatten wir zumindest die Möglichkeit über eine Forststraße das Dorf mit dem Auto zu verlassen, in den Wintermonaten ist dies jedoch nicht möglich. Mit der Bitte nicht abzuwarten, bis wir wieder von der Außenwelt abgeschnitten sind, bitte ich die oben genannten Personen sich unserer Sorgen anzunehmen, sie ernstzunehme, die Bevölkerung zu informieren und sich Gedanken über eine langfristige Lösung zu machen.

Mit freundlichen Grüßen,
Orgler Martha aus Hochgallmigg
„Jegliche Unterstützung“
Ein Foto von den Aufräumarbeiten, ehe die L312 am 29. Dezember wieder freigegeben werden konnte. Foto: Land Tirol

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