Nächtigungen und Wertschöpfung gingen in Tirol diesen Sommer leicht zurück – auch in Landeck, wo’s ein deutlicheres Minus gab als im Rest Tirols: 2,473 Millionen Übernachtungen von Mai bis Oktober sind gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 2,3 Prozentpunkten (Tirol: 6,423 Millionen, –0,3%). Gegenüber dem Sommer 2019 sind’s –6,5 Prozentpunkte (Tirol: +2,5%). Anna Kurz, Tourismussprecherin im Bezirk, glaubt, dass dieses Sommerminus eher ein „Ausreißer“ ist (Stichworte: Sperren Arlbergtunnel und Silvretta Hochalpenstraße) und die Bemühungen um Gäste in der warmen Jahreszeit Früchte tragen werden. In manchen Regionen wie dem Sonnenplateau habe es ja auch ein Nächtigungsplus gegeben.
TOURISMUSJAHR MIT ÜBERDURCHSCHNITTLICHER STEIGERUNG. Mit Oktober endete auch das Tourismusjahr, das positiv bilanziert wird: In Tirol bedeuten 48,7 Millionen Übernachtungen ein Plus von 0,5 Prozentpunkten. In Landeck hat der Winter den Sommer mehr als wettgemacht: 8,417 Millionen Übernachtungen von November 2023 bis Oktober 2024 sind ein überdurchschnittliches Plus von 1,5 Prozentpunkten. Der Bezirk Landeck mit seinem Bevölkerungsanteil von knapp 6 Prozent trägt also gut 17 Prozent zu den Urlaubernächtigungen in Tirol bei. Der Start ins neue Tourismusjahr wird laut Anna Kurz kaum anders sein: Der Wintersaisonbeginn in Tirol (Sölden) war ein positiver, und auch für die bevorstehenden Starts im Bezirk ist Kurz „sehr zuversichtlich“: „Wir sind alle in den Startlöchern.“ Und: Der Schnee ist jetzt auch da.
ISCHGL VOR SERFAUS UND ST. ANTON. Über der Millionengrenze sind Ischgl mit 1,5 Millionen (+2,9%), Serfaus mit 1,2 Millionen (+1,3%) und St. Anton mit 1,01 Millionen (–0,9%) Übernachtungen. Fiss kratzt an der Millionengrenze: 951.000 (+1,6%), um die halbe Million schaffen Nauders (546.000, +0,5%), Kappl (500.000; +4,5%) und Galtür (493.000; +3,2%). Ladis schafft mit 396.000 Nächtigungen und +3,7 Prozentpunkten sogar ein größeres Plus als Serfaus und Fiss. Knapp nicht mehr Top 50 in Tirol ist Kaunertal: 270.000 Nächtigungen (–2,9%).
ANNA KURZ KRITISIERT SAISONNIERSREGELUNG. Das stabile Ergebnis bedeutet laut Tourismuslandesrat Mario Gerber, dass die „Attraktivität eines Urlaubs in unserem Land auch in volatilen Zeiten hoch ist“, und unterstreiche einmal mehr, dass der „Tourismus maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität des Landes beiträgt – insbesondere in den Tiroler Tälern“, so Gerber. Anna Kurz, Tourismussprecherin im Bezirk, sieht aber einige Herausforderungen: etwa Preiserhöhungen und steigende Kosten, wobei sie mit Blick auf die gesamte Branche gleich anmerkt: „Wir versuchen die Mitarbeiter gut zu bezahlen.“ Die vielleicht größte Herausforderung ortet sie im Saisonnierskontingent: „Das gehört generell abgeschafft.“ Allein im Bezirk Landeck seien es heuer mehr als 200 Mitarbeiter, die die Jobs nicht annehmen können, weil sie keine Arbeitserlaubnis erhalten haben.