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Treue Seelen

Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Bezirk stabil

Landeck ist aus landwirtschaftlicher Sicht ein bemerkenswerter Bezirk. Besonders ist nicht nur die Betriebsstruktur – besonders sind auch die Landwirte selbst: Wer Bauer ist, bleibt es meist auch.
28. Mai 2024 | von Daniel Haueis
Treue Seelen
Zahl der Bauern und Ausmaß der beantragten Flächen bleiben stabil, bei den Tierzahlen aber gibt es Bereiche, die Sorge bereiten. RS-Foto: Archiv
Die landwirtschaftlichen Betriebe im Bezirk sind besonders: Mit 5,5 Hektar bewirtschafteter Fläche und 4,5 Kühen sind es die kleinstrukturiertesten in Österreich. Dazu kommt, dass sich drei Viertel der Flächen und Betriebe in extremster Lage befinden. Gleichzeitig sind Landecker Bauern Spitzenreiter, was den Anteil an ökologisch wertvollen Extensivwiesen anlangt; das gesamte Grünland ist Ökogrünland. Und erfreulicherweise ist die Zahl der Bauern im Bezirk in den vergangenen fünf Jahren recht konstant geblieben. 1.388 Betriebe haben bis zum Ende der Antragsfrist, Mitte April, die Leistungsabgeltungen beantragt – gleich viele wie 2022 und 42 weniger als vor fünf Jahren. „Die Zahl der Anträge bzw. die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe bleibt damit, trotz der schwierigen Lage, stabil“, ist Bezirksobmann ÖR Elmar Monz zufrieden. Im Laufe der Jahrzehnte ist aber ein Abwärtstrend erkennbar: 2018 waren es 1.430 Mehrfachantragsteller, im Jahr 2000 noch 1.865 und zu Beginn der Mehrfachantragstellung 1995 noch knapp über 2.000. „Jeder Betrieb, der seine Stalltüre für immer schließt, ist einer zu viel. Erfreulich ist, dass es, wenn auch vereinzelt, immer wieder Betriebsneugründungen gibt“, sagt LK-Bezirksleiter Ing. Mag. (FH) Peter Frank.

ZAHL DER SCHAFE SINKT. Auch das Ausmaß der beantragten Flächen bleibt im Bezirk stabil. Beim Blick auf die Tierzahlen aber gibt es Bereiche, die durchaus Sorge bereiten: Während es in den vergangenen fünf Jahren bei Pferd, Ziege, Geflügel und Schwein Zuwächse gab, gibt es bei den Schafen besonders starke und bei den Rindern leichte Rückgänge. Aus 7.179 Schafen vor fünf Jahren wurden 6.184, also rund tausend weniger. „Die sehr große Bedrohungslage durch die Raubtiere Wolf und Bär hinterlässt damit bereits jetzt unwiederbringliche Spuren“, sagt Peter Frank. Die Anzahl der Rinder ist von 9.663 (2018) auf 9.510 (2023) gesunken, was allerdings ausschließlich bei den Milchkühen passiert: Aus 2.691 wurden 2.596, womit knapp 100 Milchkühe für die Alpung auf den Sennalmen fehlen. Im Bereich der Milchbetriebe ist Landeck mittlerweile der einzige Bezirk in ganz Westösterreich, in dem es keinen Betrieb mit mehr als 50 Milchkühen gibt; wenn man von den Acker- und Weinbauregionen in nordöstlichen Niederösterreich absieht, der einzige in ganz Österreich. Die Stimmung unter den Bauern stimmt jedenfalls: Für die ÖPUL-Maßnahme „Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel“ gab es in den vergangenen Wochen einen Weiterbildungsschwerpunkt. Bei acht Feldbegehungen im ganzen Bezirk waren 500 Bauern dabei. Die starke Teilnahme an Weiterbildungen und Tierschauen, insbesondere die züchterischen Erfolge auf Gebiets-, Bezirks- und Landesebene bis hin zur Europaschau im Frühjahr zeugten von einer guten Stimmung, sagt Frank.
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Zur Grünlandpflege gehört auch das Mäusefangen: Franz Thöni (kniend) zeigt bei der Feldbegehung in Ischgl, wie es geht. Foto: Peter Frank

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