Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„War eine Herausforderung“

Gemeinde Fließ schaffte ausgeglichenes Budget 2024

In Zeiten angespannter kommunaler Finanzen ist die Budgeterstellung mit Unsicherheiten und immer größer werdenden Herausforderungen verbunden. In Fließ ist es gelungen, den Haushalt für 2024 ausgeglichen zu erstellen.
23. Jänner 2024 | von Herbert Tiefenbacher
„War eine Herausforderung“
Bgm. Alexander Jäger hat fast 3,7 Mio. Euro für Projekte und Vorhaben der Gemeinde Fließ zur Verfügung. RS-Foto: Tiefenbacher
Die schwierige finanzielle Situation der Gemeinden ist natürlich auch im Bezirk Landeck spürbar. Die Budgetplanung für das Jahr 2024 gestaltete sich auch hier meist schwierig. Insbesondere Gemeinden, die nicht mit entsprechend hohem eigenen Steueraufkommen gesegnet sind, hatten bei der Erstellung ihres finanziellen Haushaltsplans Probleme. So manche Gemeinde (darunter z.B. Landeck und Schönwies) konnte ihr Budget nicht mehr ausgleichen. Der Hauptgrund dafür sind die allgemeine Teuerung, die gestiegenen Zinsen und Löhne, aber auch die steigenden Pflichtabgaben an das Land Tirol (wie an den Landesgesundheitsfonds, Sozialhilfe und Beiträge an die Krankenanstalten etc.). Und gleichzeitig werden die Aufgaben für die Kommunen immer mehr. Die Einnahmen steigen nicht im selben Ausmaß wie die Ausgaben. Somit klafft die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben auseinander.

AUSGEGLICHEN. Laut Bgm. Alexander Jäger war auch die Erstellung des finanziellen Haushaltsplans der Gemeinde Fließ für das heurige Jahr „eine Herausforderung“. Es bedurfte einiger Anstrengungen, um 2024 ausgeglichen budgetieren zu können. Das Budget der Gemeinde Fließ ist geplant mit Ein- und Ausgaben in Höhe von 13,3 Mio. Euro. Erwartet wird ein deutlicher Anstieg der Personalausgaben. An Personalkosten sind gut 2,8 Mio. Euro budgetiert, rund 281.600 Euro mehr als 2023 – das entspricht ca. 11 Prozent. Bei den Pflichtzahlungen an das Land Tirol (wie eingangs erwähnt) sind 1,45 Mio. Euro veranschlagt. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um knapp 150.000 Euro bzw. 11,5 Prozent. Zudem wurde für den Kindergarten ein Nettoaufwand von 570.000 Euro einkalkuliert. Und für laufende Nettoaufwendungen für den Pflichtschulbereich wurden 668.900 Euro veranschlagt. Darüber hinaus hat die Gemeinde Fließ für heuer 37.000 Euro für Vereinssubventionen reserviert. Bei der Position „Energiekosten“ gab es ein leichtes Aufatmen: Diese sinken voraussichtlich gegenüber Vorjahr um 17,5 Prozent auf 232.000 Euro.

EINNAHMEN. Erfreulich ist die Entwicklung bei der Kommunalsteuer der heimischen Betriebe. Man geht von 567.000 Euro an Einnahmen aus. Dies entspricht einem Anstieg um rund 13,5 Prozent (bzw. 500.000 Euro). Die Ertragsanteile hingegen, die sich größtenteils aus bundesweiten Steuern speisen und die die wesentlichste Einnahmequelle für die Kommunen sind, sind mit 3,56 Mio. Euro prognostiziert und das heißt, dass die Gemeinde Fließ im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 66.700 Euro hinnehmen muss – das entspricht rund 1,8 Prozent.

SCHULDEN. Der Schuldenstand wird gegenüber dem Jahresende 2023 um 451.000 Euro bzw. rund 6,4 Prozent auf etwa 7,4 Mio. Euro steigen. An Schuldentilgung leistet die Gemeinde Fließ 2024 rund eine Mio. Euro. Der Rücklagenstand wird leicht von 92.700 Euro auf 92.900 Euro erhöht.

INVESTITIONEN. In Fließ wird auch 2024 investiert, und zwar im Umfang von fast 3,7 Mio. Euro. Laut Bgm. Jäger kann Fließ mit Bedarfszuweisungen des Gemeindeausgleichsfonds von insgesamt einer Million Euro rechnen. Im Fließer Budgetentwurf werden für das Jahr 2024 folgende Projekte und Vorhaben angeführt: Anbringung einer Photovoltaikanlage auf dem Fraktionsgebäude in Hochgallmigg, Planung und Einrichtung des Kindergartens Urgen, Erweiterung der Straßenbeleuchtung und Errichtung des Friedhofes „Fließ Neu“. Eingeplant ist auch, die Gemeinde (Fließerau, Niedergallmigg, Urgen) durch Grünflächen zu verschönern und die Glasfaserleitung (LWL) mitzuverlegen. Geld reserviert ist auch für Umbauarbeiten für die Tagesbetreuung (Pflege), die Erweiterung der Sägegasse sowie die Verbreiterung der Zufahrt zum Recyclinghof. Es stehen zudem Mittel für die Erweiterung des Naturparkhauses Kaunergrat, den Forstweg Gogles und zur Neu-Asphaltierung von Gemeindestraßen zur Verfügung. Der Fließer Gemeinderat erhöhte die gemeindeeigenen Steuern und Gebühren um durchschnittlich 8 Prozent.

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