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19 Bürgermeister wollen 2022 weitermachen

RUNDSCHAU führte Rundruf zur Gemeinderatswahl 2022 durch

In knapp drei Monaten, genauer gesagt am 27. Februar 2022, stehen in Tirol die nächsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen an. Somit wird auch in den 30 Gemeinden des Bezirkes Landeck zu den Urnen gerufen. Wie ein von der RUNDSCHAU durchgeführter telefonischer Rundruf ergab, können zum jetzigen Zeitpunkt 19 amtierende Bürgermeister ihr definitives -Antreten zur Wiederwahl bestätigen.
29. November 2021 | von Von Herbert Tiefenbacher
19 Bürgermeister wollen 2022 weitermachen<br />
Die zwei jüngsten Bürgermeister des Bezirkes Landeck, Dominik Traxl aus Zams (l.) und Alexander Jäger aus Fließ (r.), mit BH Markus Maaß RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Die Wahlvorbereitungen laufen überall bereits auf Hochtouren. Einige wahlwerbende Gruppen und Parteien haben die Aufstellung ihrer KandidatInnen für die Bürgermeis-terwahl und die Erstellung der Liste bereits abgeschlossen und können mit ihren Unterlagen für den Wahlkampf in Druck gehen. Andere sind noch nicht so weit. Sie müssen noch die offizielle Nominierung über die Bühne bringen. Ihnen bringt nun der erneute Lockdown „Sand ins Getriebe“ der Wahlvorbereitungen, da das Abhalten von Listensitzungen nicht möglich ist. Aber etwas Zeit bleibt noch: Abgabeschluss für die Wahlvorschläge ist am 28. Jänner 2022.

HAUPTAUGENMERK. Nachstehend nun ein Überblick – das Hauptaugenmerk liegt auf den amtierenden Bürgermeistern – zu den einzelnen Gemeinden: Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedenfalls fix, dass sich 19 amtierende Bürgermeister zur Wiederwahl stellen werden. Vier im Amt befindliche Dorfchefs haben sich entschlossen, nicht mehr anzutreten. Bei sechs Amtsträgern ist die Entscheidung über eine erneute Kandidatur noch offen. Vom Lader Bürgermeister Florian Klotz war trotz mehrmaligem Nachfragen bisher noch keine Stellungnahme zu bekommen.

LANDECK & UMGEBUNG. Wie sieht es im Gebiet Landeck und Umgebung aus? Nach dem überraschenden Rücktritt Ende Dezember 2020 von Wolfgang Jörg wurde Herbert Mayer zum Landecker Stadtchef gewählt. Er will weitermachen. „Deshalb habe ich Jörgs Nachfolge angetreten“, sagte Mayer. Nach seinem Wissensstand wird die ÖVP in Landeck diesmal wieder nur mit einer Liste antreten. Auch keine volle sechsjährige Amtszeit hat der Stanzer Bürgermeister Ferdinand Beer hinter sich. Er führt die Amtsgeschäfte seit Juli 2019. Noch hat er nicht entschieden, ob er für die nächste Periode kandidieren wird. Auch der Dorfchef von Grins Thomas Lutz (seit 2004 im Amt) hat diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen. Hingegen fix ist, dass Bgm. Martin Auer (Tobadill) und Bgm. Harald Bonelli (Pians) eine zweite Amtszeit anstreben. Bgm. Wilfried Fink (amtiert seit 2003) wollte im April 2021 den Gemeinde-Chefsessel in Schönwies räumen und das Amt, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, an Harald Peham übergeben. In Reaktion auf die Aufkündigung der Vereinbarung seitens des Koalitionspartners entschied sich Fink, bis zum Ende seiner regulären Amtszeit zu bleiben. Er wird sich aber dann aus der Politik zurückziehen. Die zwei jüngsten Bürgermeis-ter des Bezirkes Landeck – Dominik Traxl in Zams (am 12. Juli 2021 gewählt) und Alexander Jäger in Fließ (am 21. Mai 2021 gewählt) – sind voll motiviert, ein gutes Wahlergebnis zu haben. Jäger ist mit seinem SPÖ-Team schon bereit – „der Wahlkampf kann kommen“. Bgm. Traxl hat mit der ÖVP Zams die Listenerstellung noch nicht abgeschlossen.

PAZNAUN. Im Paznaun treten zwei Amtsinhaber sicher wieder an: zum einen ist das Helmut Ladner (Kappl) und zum anderen Werner Kurz (Ischgl). Kurz kandidiert für eine dritte Amtszeit und Ladner bereits für eine vierte Amtszeit. „33 Jahre als Bürgermeister bis zur Gemeinderatswahl 2022 sind genug. Jetzt mache ich Jüngeren Platz“, sagt der Seer Bürgermeister Anton Mallaun (72). Er wird sich aus der Politik zurückziehen. Aber er werde im Wahlkampf seinen bisherigen Vize Michael Zangerl, der mit einer Nachfolgeliste von Mallauns Bürgermeisterliste ins Rennen gehen wird, unterstützen, sagte der zweitlängstdienende Ortschef im Bezirk Landeck. Ob sich der neue Bürgermeister von Galtür Hermann Huber (übernahm das Zepter Anfang August 2021) erneut um das Bürgermeisteramt bewerben wird, ist noch offen. Eine diesbezügliche Entscheidung steht noch aus, denn die entscheidende interne Listensitzung konnte aufgrund des Lockdowns noch nicht stattfinden.

OBERGRICHT. In acht Ober-grichter Gemeinden wollen die amtierenden Bürgermeister zur Wiederwahl antreten. Auf diese Frage sagten die Dorfchefs von Kauns (Matthias Schranz), Kaunerberg (Peter Moritz), Prutz (Heinz Kofler), Ried (Elmar Handle), Tösens (Bernhard Achenrainer), Spiss (Alois Jäger) und Faggen (Andreas Förg) ein uneingeschränktes „Ja“. Die Antwort vom Nauderer Bürgermeister Helmut Spöttl war „eher ja“. Dies hänge vom Besprechungsergebnis der Lis-tensitzung ab. „Diese kann wegen den aktuellen Maßnahmen derzeit nicht stattfinden“, sagte Spöttl. Offen ist die Frage, welche Weichenstellung für die Zukunft in Pfunds vorgenommen wird. „Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen wird es eine Entscheidung geben“, sagte Bgm. Rupert Schuchter. Zur Wahl nicht mehr antreten werden Heinrich Scherl (Fendels) und Pepi Raich (Feichten). In Fendels wird der Bürgermeistersessel nach 36 Jahren wieder frei. Scherl ist der dienstälteste amtierende Bürgermeister im Bezirk Landeck. Er hat sich bereits vor sechs Jahren entschlossen, 2022 aus der Politik auszuscheiden. Ein bisschen bedauert Scherl, dass niemand von der Nachfolgeliste seiner „Allgemeinen Dorfliste“ zur Verfügung steht, der für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Raich, der seit 18 Jahren dieses Amt bekleidet, macht sich wegen der Nachfolgefrage keine Sorgen: „Ich bin doch kein Monarch“, sagte er leicht scherzend.

SONNENPLATEAU. Der Bürgermeister von Serfaus Paul Greiter sagte gegenüber der RUNDSCHAU, dass er weitermachen will und eine dritte Amtszeit dranhängen möchte. Anders äußerte sich der seit 1998 in Fiss amtierende Markus Pale. Er sagte auf die RUNDSCHAU-Nachfrage, ob er 2022 nochmals antritt: „Ich kann noch nicht ja oder nein sagen. Es werden noch Abklärungsgespräche mit den Listenkandidaten geführt. Um Weihnachten wird es eine gemeinsame Entscheidung geben“, erklärte Pale.

STANZERTAL. Der Plan der amtierenden Bürgermeister von St. Anton und Flirsch ist es, wieder zu kandidieren. Roland Wechner leitet seit 2004 die Geschicke Flirschs und Helmut Mall hat seit 2009 den Bürgermeistersessel in St. Anton inne. Der Strenger Ortschef Harald Sieß (amtiert seit 2010) weiß noch nicht, ob er nochmals antritt. Das hängt von den internen Listengesprächen ab. „Wir sind miteinander im Gespräch und werden Mitte Dezember eine Entscheidung treffen“, so Sieß.


Pettneu: Wolf will im Falle seiner Wahl 2022 kandidieren

Aus dem Rücktritt von Bgm. Manfred Matt im Juni 2021 ergab sich in Pettneu eine außerordentliche Situation. Seither führt VBgm. Patrik Wolf die Amtsgeschäfte. Das ist aber natürlich nur eine Interimslösung, diese wurde vergangenen Dienstag (30. November 2021) durch die Wahl des Bügermeisters und Vizebürgermeisters im Rahmen einer Gemeinderatssitzung (fand nach Redaktionsschluss statt) beendet. Es ist aufgrund der klaren Mehrheitsverhältnisse im Pettneuer Gemeinderat davon auszugehen, dass die von der „Allgemeinen Liste Pettneu und Schnann 2016“ – sie stellt 11 der 13 Gemeinderäte – eingebrachten Wahlvorschläge ausreichende Zustimmung bekamen. Diese sollten gelautet haben: Bürgermeister Patrik Wolf und Vizebürgermeister Bruno Falch. Wolf kündigte an, dass er im Falle seiner Wahl jetzt, 2022, erneut für das Amt des Bürgermeisters kandidieren werde.
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Der dienstälteste amtierende Bürgermeister im Bezirk Landeck Heinrich Scherl (Fendels) beim 25-jährigen Amtsjubiläum im Jahr 2013 RS-Foto: Tiefenbacher
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Der Zweitlängstdienende: Anton Mallaun ist seit 33 Jahren Ortschef von See. RS-Foto: Tiefenbacher

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