Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein Bürgermeister für alle

Stadtchef Herbert Mayer im Interview

In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2020 wurde Herbert Mayer zum Bürgermeister der Stadt Landeck gewählt. Die RUNDSCHAU traf den Stadtchef, um seine Pläne für die Bezirkshauptstadt zu erfragen.
11. Jänner 2021 | von Daniel Haueis
Ein Bürgermeister für alle<br />
Bürgermeister der Stadt Landeck, Herbert Mayer RS-Foto: Pircher
Von Alois Pircher

RS: Herr Bürgermeister, das Budget wurde von der Opposition geschlossen abgelehnt. Ist es um die finanzielle Lage der Stadt wirklich so schlecht bestellt?

Herbert Mayer: Das beschlossene Budget ist ein Hilfeschrei. Die Wirtschaftskrise, ausgelöst durch Corona, hat auch die Finanzen der Stadt schwer getroffen. Trotzdem hoffe ich, dass am Jahresende die Situation nicht so schlimm sein wird wie es jetzt scheint. Wir hoffen auch auf einen weiteren Zuschuss von Bund und Land – Stichwort Gemeindepaket. Aber natürlich müssen wir uns auch bemühen, so sparsam wie möglich zu wirtschaften. Wir können und wollen aber nicht bei notwendigen Investitionen sparen, die Stadt soll gerade in diesen Zeiten die Wirtschaft beleben.

RS: Welche Investitionen in die Infrastruktur sind kurz-, mittel- und langfristig geplant?

Herbert Mayer: Kurzfristig wollen wir den Bauhof fertigstellen, den Radweg weiterbauen und die Küche im Altenheim erneuern. Mittelfristig ist der Neubau eines Kindergartens auf der Öd in Verbindung mit einem „Haus des Kindes“ und der Ausbau des Altenheims geplant. Ich denke hier an einen Zeithorizont von drei bis fünf Jahren bei den mittelfris-tigen Vorhaben. Langfristig steht sicherlich eine Generalsanierung der Clemens-Holzmeister-Schule an.

RS: Die Arbeitsmarktsituation ist derzeit in der Stadt wie auch im Bezirk sehr schlecht. Was kann die Stadt dagegen machen?

Herbert Mayer: Ich will mich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass die bestehenden Arbeitsplätze in der Stadt erhalten bleiben oder wieder mehr werden. Im Zusammenhang mit der Firma Elektro Müller ist dies gut gelungen. Große Hoffnung setze ich in ein Projekt der Familie Kofler, welches am jetzigen Firmenstandort in einigen Jahren umgesetzt werden soll. Auch auf dem ehemaligen Billa-Areal in Bruggen sollte mittelfristig eine wirtschaftliche Belebung erfolgen. Ein weiteres Hauptaugenmerk lege ich auf eine zusätzliche Belebung der Malser Straße.

RS: Die bildenden Künstler im Bezirk wünschen sich schon lange eine kaufmännisch geführte Galerie in Landeck. Gibt es dafür eine Hoffnung?

Herbert Mayer: Ich kenne diesen berechtigten Wunsch. Derzeit habe ich aber kein Rezept für die Lösung dieses Problems. Wir haben auch im Interesse der Kultur und aller in der Kulturarbeit tätigen Vereine im heurigen Budget die Mittel fast nicht gekürzt. Kultur ist und bleibt für die Stadt wichtig.

RS: Der Venet, das Freischwimmbad und die Sportplätze sind für den Sport und die Freizeitgestaltung der Landecker Bevölkerung sehr wichtig. Wie stehen Sie zum Venet und zu Wünschen der Sportvereine?

Herbert Mayer: Für das Perjener Schwimmbad ist im heurigen Budget eine kleine Position für neue Spielgeräte eingeplant. Im hinteren Teil des Fußballplatzes soll ein Hartplatz errichtet werden, die Planungen dafür sind in der Endphase, 600.000 Euro dafür vorgesehen. Der Venet ist mir eine Herzensangelegenheit. Wir haben in den vergangenen Jahren ein kleines Investitionsprogramm umgesetzt, die Finanzierung für den heurigen Betrieb sollte auch geklärt sein. In den kommenden Jahren läuft allerdings die Konzession von zwei Bahnen aus. Derzeit wird von einer Arbeitsgruppe erhoben, wie hoch die möglichen Kosten für die Konzessionsverlängerung sein werden. Falls es für die Stadt finanzierbar ist, soll der Venet auf jeden Fall im heutigen Umfang weiterbetrieben werden.

RS: Was wünschen Sie sich für das heurige Jahr?

Herbert Mayer: Hoffentlich geht die Pandemie bald zu Ende und die Menschen wie auch die Wirtschaft können wieder zur gewohnten Freiheit zurückkehren. Für mich ist es auch ganz wichtig, dass das Vereinsleben wieder in Schwung kommt, denn dies macht unsere schöne Stadt besonders lebenswert.

RS: Danke für das Gespräch und alles Gute für Ihre neue Aufgabe.
 

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