Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Überraschendes Ergebnis

Landeck: „Sozialdemokratische“ Liste legte zu, Verluste für Liste „Mayer“, Mayer bleibt wie erwartet Rathauschef

In der Bezirkshauptstadt Landeck brachte vor allem die Gemeinderatswahl ein für viele etwas überraschendes Ergebnis: Die neuformierte „sozialdemokratische“ Liste legt zu und erreicht neun Mandate, und die auf „Liste 1, Bgm. Herbert Mayer“ umbenannte ÖVP-Liste verliert zwei Mandate. Erwartungsgemäß bleibt Mayer Bürgermeister. Die Wahlbeteiligung betrug magere 56,3 Prozent.
28. Feber 2022 | von Von Herbert Tiefenbacher
Überraschendes Ergebnis<br />
Herbert Mayer (l.) bleibt wie erwartet Bürgermeister der Bezirkshauptstadt. Mathias Niederbacher und seine Liste fuhren ein respektables Ergebnis ein. RS-Fotos: Archiv
Von Herbert Tiefenbacher

Dieses Mal war insbesondere die Gemeinderatswahl in Landeck sehr schwierig einzuschätzen. Die Listen von Wählergruppen sind von vier auf zwei zusammengeschrumpft. Sowohl die FPÖ als auch die Grünen sind nicht mehr angetreten. Damit wurden quasi drei Mandate frei. Und die Sozialdemokraten setzten auf den Überraschungsfaktor: Man ging mit dem ehemaligen ÖVP-Stadtparteiobamnn und GR Jakob Egg (Platz zwei) und dem Grünen-Gemeinderat Ahmet Demir (Platz sechs) an Bord ins Rennen. Aus jetziger Betrachtung des Wahlergebnisses war dies in Summe ein lohnender Schachzug. Die sozialdemokratische Liste legte zu und holte neun Sitze. Die umbenannte ÖVP-Liste von Bgm. Mayer büßte zwei Mandate ein, bleibt aber mit 10 Mandaten auf Platz eins und hält weiter die Mehrheit im Gemeinderat.

RATHAUSDUELL. Beim Duell um den Chefposten im Landecker Rathaus kam Herbert Mayer auf 55,06 Prozent. Damit wurde er als Bürgermeister bestätigt. Die 44,94 Prozent, die Mathias Niederbacher bei seinem ersten Antreten als Bürgermeisterkandidat erreichte, sind ein respektables Ergebnis.

ÜBERGLÜCKLICH. Er sei überglücklich, über das Wahlergebnis, weil es aufgrunddessen zu einer Verschiebung im Gemeinderat komme, sagte Niederbacher in einer ersten Reaktion. „Wir haben mehr erreicht als ursprünglich gedacht. Sieben Mandate haben wir uns gewünscht, geworden sind es neun und damit ist der Abstand zwischen den beiden Fraktionen nur mehr ein Mandat. Und somit erwarten wir uns, dass im Gemeinderat wieder auf Augenhöhe miteinander kommuniziert wird. Das heißt: Wir wollen, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen gegenüber der vorherigen Gemeinderatsperiode verbessert“, forderte Niederbacher.

IMMER NOCH MEHRHEIT. Bgm. Herbert Mayer verweist darauf, dass seine Liste zwar zwei Mandate ihrer 12 Mandate einbüßt habe, aber damit verfüge man immer noch über die Mehrheit im Gemeinderat. Den Verlust der zwei Mandate begründete Mayer mit der geringeren Wahlbeteiligung als 2016 und damit, dass der historische Höchststand von 12 Mandaten bei der vorangegangen Wahl nun wieder das übliche Niveau der Kräfteverhältnisse erreicht habe. Mayer sieht was die Zusammenarbeit betrifft kein Problem, da die Wahlprogramme der beiden Fraktionen ohenhin etliche gleiche Themen enthalten würden. „Diese sind nur umzusetzen“, sagte Mayer. Die von Mayer angesprochene Wahlbeteiligung ist in Landeck auf 56,3 Prozent (!) runtergerasselt. Das ist demokratiepolitisch schon bedenklich. Es hat gerade noch die Hälfte der Landeckerinnen und Landecker von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.

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