Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Vorreiterrolle bei Schulsozialarbeit

Schüler der Mittelschule Prutz freuen sich über spezielle Unterstützung

Unter dem Motto „offen – freiwillig – vertraulich“ bietet die MS Prutz seit September 2020 Schulsozialarbeit an. Dazu finden Beratungen u.a. für Schüler, Lehrer und Eltern statt, auch um Konflikten und Problemen entgegenzuwirken. Das Angebot ist mittlerweile ein echter Renner geworden.
15. März 2021 | von Von Albert Unterpirker
Vorreiterrolle bei Schulsozialarbeit<br />
Vanessa Hammer: „Fühle mich an der MS Prutz sehr wohl.“ Foto: Meike Kuether
Von Albert Unterpirker

Die Schulsozialarbeiter helfen bei Schwierigkeiten in der Schule oder in der Familie, bei psychischen Problemen, Mobbing, Sucht und vielem mehr und sind eine Einrichtung des Landes Tirol. Rund 50 Schulen nehmen die Schulsozialarbeit (Schuso) bereits an. In der MS Prutz gibt es die Schuso seit September des Vorjahres. Derzeit beanspruchen rund ein Drittel aller Schüler das sozialarbeiterische Beratungsangebot. „Ich fühle mich hier an der MS Prutz sehr wohl“, sagt Schulsozialarbeiterin Vanessa Hammer. Die Schüler nutzen meine Angebote und freuen sich über eine neutrale Person, die ihnen bei allen Themen unterstützend zur Seite steht.“ Dabei wissen die Schüler, dass ihre Fragen vertraulich behandelt werden. „Viele sind echt froh darüber, dass es jemanden gibt, dem sie sich anvertrauen können“, so Hammer. Neben Beratungen sind es vor allem Präventionseinheiten bezüglich Medien, Konsum, Mobbing und Kinderrechten, die eine Schulsozialarbeit ausmachen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeit mit Kleingruppen, wenn es um aktuelle Themen geht.

VORREITERROLLE. „Die Schulsozialarbeit ist eine super Einrichtung“, freut sich auch MS-Direktor Roman Neururer, „und läuft sehr gut. Es war auch ein Wunsch von mir, und ich glaube, dass wir so was immer mehr brauchen. In den nordischen Ländern sind solche Einrichtungen ja gang und gäbe.“ Die Schulsozialarbeit findet an der MS Prutz täglich von 7.30 Uhr bis 15 Uhr statt. „Das ist wichtig, wobei die Schulsozialarbeit den Lehrern sehr viel Arbeit abnimmt, vor allem bei den Klassenvorständen“, führt der Direktor aus und fügt an: „Damit können die Lehrer ihre Kernaufgaben erfüllen – nicht nur das erachte ich als großen Vorteil.“ Übrigens: Die MS Prutz ist die erste Schule im Bezirk Landeck, die Schulsozialarbeit anbietet. Weiters wichtig: „Die Anonymität bleibt gewahrt. Außerdem ist die Schulsozialarbeit ein tolles Bindeglied zwischen Schule, Eltern und der Bildungsdirektion.“




Schulsozialarbeit
Das Aufgabenfeld der Schuso ist vielschichtig. So arbeiten die Schulsozialarbeiter beispielsweise mit der Klasse, um dort das Klima zu verbessern, oder helfen Schülern bei der Bewältigung persönlicher Krisen. Auch für Themen wie Leistungsdruck, Wechsel in eine weiterführende Schule oder Prävention sind Schulsozialarbeiter wichtige Ansprechpartner. Gerade im Zuge der Schulöffnung nach dem Lockdown wird wieder mit viel Gesprächsbedarf seitens der Schüler gerechnet. Zu Beginn der Pandemie waren die Schulsozialarbeiter nach den Osterferien vor allem gefordert, den Kontakt mit Schülern zu suchen, die bis dahin nicht erreicht wurden. Hierbei wurden 210 von 242 Schülern oder deren Erziehungsberechtigte erreicht – dies entspricht einer Quote von ca. 87 Prozent. Finanziert wird die Schulsozialarbeit bis auf wenige Ausnahmen vom Land Tirol (65%) und den Gemeinden (35%) als Schulerhalterinnen. Mit Stand 15. Februar sind in Tirol 50 Schularbeiter an 49 Schulen in 17 Gemeinden im Einsatz.

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