Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Windkraft und Tourismus

Zwei Wirtschaftsmotoren, die sich gegenseitig beflügeln?

Die kürzlich von der „Interessengemeinschaft Windkraft“ – kurz IG – präsentierte Studie zeigt, dass die Windkraft keine feststellbaren negativen Einflüsse auf den heimischen Tourismus hat. Auch für den Venet liegt ein ausgearbeitetes Konzept des Landecker Ingenieurs Günter Kramarcsik für einen Windpark vor.
5. September 2022 | von von Attila Haidegger
Windkraft und Tourismus
Der Tauernwindpark im Skigebiet Lachtal: Ein attraktives Ausflugsziel für umweltbewusste Touristen. Foto: Lachtal/Ikarus
Von Attila Haidegger

„Die Windkraft ist ein sichtbares Zeichen für eine saubere Stromerzeugung und für mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien. Das ist nicht nur für das Klima in Österreich gut, sondern stärkt auch Österreichs Regionen, die Wirtschaft und den heimischen Tourismus“, berichtet Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

STICHWORT „GREEN TOURISM“. Laut der Studie gibt es keine wesentliche Beeinflussung von Windparks auf den Tourismus und von einer großen Mehrheit der Touristen werden Windräder nicht als Störfaktor wahrgenommen. Der Windpark Oberzeiring etwa steht unmittelbar im Skigebiet Lachtal. Auch hier kann Alois Mayer, Bürgermeister von Pölstal, nur Positives berichten: „Der Windpark Oberzeiring ist in unserer Region ein richtiges Ausflugsziel. Von den Skifahrer*innen wird der Windpark darüber hinaus sehr positiv wahrgenommen, weil sie wissen, dass der Strom für den Lift aus der Region kommt und damit umweltfreundlich erzeugt wird. Wir als Gemeinde haben durch den Windpark nur profitiert.“

KEINEN EINFLUSS AUF NÄCHTIGUNGSZAHLEN. Laut der Studie der IG sind weder auf Bundeslandebene noch auf Ebene der Bezirke oder der Windpark-regionen durch den Ausbau der Windkraft Auswirkungen auf die Nächtigungen zu erkennen. In den letzten 25 Jahren ist die Windradanzahl auf über 1300 angewachsen. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Tourist*innen eben auch diese Regionen aufsuchen, weil sie sich für eine saubere Energieversorgung aus erneuerbarer Energie einsetzen. Windräder zählen ja mittlerweile in vielen Werbungen als Sinnbild für saubere und umweltfreundliche Zukunft“, so Moidl abschließend.

WINDPARK VENET. Auch am Venet gibt es bereits ein Konzept für einen Windpark. „Die Grundüberlegung war, den jährlichen Abgang der Venetbahn durch eigens produzierte Energie zu kompensieren“, so Kramarcsik. Nach umfangreichen Wind- und Vogelbeobachtungen seit 2011 stellte sich heraus, dass laut Kramarcsik das Gebiet am Venet bestens für einen Windpark geeignet wäre. Er arbeitete ein Konzept aus, das drei Windräder vorsah. Doch das Projekt scheiterte laut Kramarcsik unter anderem an den etappenweise angefügten Restriktionen im Windkriterienkatalog des Landes Tirol. Die drei Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg produzieren bisher keine Windenergie.

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