Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher - Ausgabe Landeck (KW 28-20)

6. Juli 2020 | von Daniel Haueis
So war es früher - Ausgabe Landeck (KW 28-20)
​​​​​​​Foto: Photographie Peter Öttl, Nauders/Archiv Josef Walser
Burg bzw. Befestigungsanlage Sigmundsegg in Altfinstermünz als Filmschauplatz. 1932 drehte Luis Trenker (1892 bis 1990), der bekannte Bergsteiger und Filmemacher, den Historienfilm „Der Rebell“. Der Film spielt vor dem Hintergrund des Tiroler Volksaufstandes anno 1809. Er wurde in Innsbruck gedreht, eine Kampfszene aber in Finstermünz. 1799 fielen dort französische Soldaten aus dem Engadin ein, es kam zu heftigen Kämpfen mit den Obergrichter Schützen. Als Staffage für diese Szene wählte Luis Trenker bewusst die Befestigungsanlage in Altfinstermünz, an der markanten Engstelle, wo der Inn Tirol „betritt“, weil er die Verhältnisse, d. h. Land und Leute dieser Gegend, seit seiner Jugendzeit bestens kannte. Die Familie Trenker war nämlich Mitbesitzerin des Sägewerks Pattis – Trenker in Martinsbruck. Als Statisten bzw. Komparsen engagierte Luis Trenker Nauderer und Pfundser Burschen. Er wusste ja, dass diese sich nicht immer koscher waren. Die Nauderer mimten die Tiroler Bauen, die Pfundser die Franzosen. Das Filmen dauerte vier Stunden. In der Hitze des Gefechtes sollen, als die letzte Klappe fiel, die Nauderer und Pfundser Statisten mit ihrer Keilerei noch eine Weile weitergemacht haben. Der Spruch der Nauderer „Holla Pfundsar, d‘Naudarn këma und weara enk ba d‘ Oahra nëhma“ soll auf den Film „Der Rebell“ zurückgehen.

Foto: Photographie Peter Öttl, Nauders/Archiv Josef Walser
Text: Josef Walser, nach Infos von Thomas Petrasch, Pfunds
So war es früher - Ausgabe Landeck (KW 28-20)
​​​​​​​Foto: Photographie Peter Öttl, Nauders/Archiv Josef Walser

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