Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Landeck (16-23)

18. April 2023 | von Daniel Haueis
So war es früher – Ausgabe Landeck (16-23)
Foto: Karl Steiner, vordere Umschlagseite des von Gustav Wintersberger verfassten, 1937 herausgegebenen Büchleins „Fürstbischof Dr. Roman Zängerle von Seckau“
Dr. Roman Zängerle (1771–1848), ein Fürstbischof mit ­Ischgler Wurzeln. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wanderte Johann Nepomuk Zängerl(e) als Handelsmann von Ischgl ins „Schwabenland“ aus, ließ sich in Oberkirchberg bei Ulm nieder, betrieb neben der Handelsschaft eine Seifensiederei und vermählte sich 1758 mit der verwitweten Adlerwirtin in Unterkirchberg, Elisabeth Tangel, geb. Brotam. Der Ehe entsprossen sieben Söhne und drei Töchter. Drei Söhne wurden Priester. Sebastian, geboren am 21. Januar 1771, das neunte Kind der Familie Zängerle, kam 1781 ins Gymnasium des Benediktinerklosters Wiblingen. 1792 trat er in den Benediktinerorden ein, erhielt den Ordensnamen Roman und empfing am 21. Dezember 1793 in Konstanz die Priesterweihe. An der Benediktineruniversität Salzburg erwarb Pater Roman Zängerle den philosophischen und theologischen Doktorgrad. Er war in der Folge Theologieprofessor an den Universitäten Krakau, Brünn, Prag und Wien. In Wien verband ihn eine innige Freundschaft mit Klemens Maria Hofbauer. 1822 wurde er Domherr von St. Stephan. Augustin Gruber, der Fürsterzbischof von Salzburg, ernannte ihn 1824 zum Fürstbischof der Diözese Seckau. Mit ungeheurem Einsatz erneuerte Bischof Roman Zängerle die Diözese, die seit zwölf Jahren keinen Bischof gehabt und unter manchen Missständen gelitten hatte. Er wurde im Laufe seiner 24 Bischofsjahre zum bedeutendsten Reformator der Diözese Seckau. „Unicus est Romanus episcopus in Austria!“ – „Ein ganz einziger Mann ist unser Bischof Roman in Österreich!“ – bekannte Papst Gregor XVI. im Jahr 1846. Roman Sebastian Zängerle, der große und apostolische Fürstbischof von Seckau, starb im Alter von 77 Jahren am 27. April 1848 und wurde am 1. Mai unter ungeheurer Beteiligung des gläubigen Volkes im Presbyterium des Grazer Domes beigesetzt.

Foto: Karl Steiner, vordere Umschlagseite des von Gustav Wintersberger verfassten, 1937 herausgegebenen Büchleins „Fürstbischof Dr. Roman Zängerle von Seckau“
Text: Josef Walser, 1989; Quelle: Tiroler Heimatblätter, 1960, Heft 1/3
So war es früher – Ausgabe Landeck (16-23)
Foto: Karl Steiner, vordere Umschlagseite des von Gustav Wintersberger verfassten, 1937 herausgegebenen Büchleins „Fürstbischof Dr. Roman Zängerle von Seckau“

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