Diese Fotografie, die auf ca. 1890 datiert ist, zeigt Landeck mit Schloss samt der Gerberbrücke und einem Steg. Wie Georg Zobl in seinem Buch „Mosaiksteine aus Landecks Vergangenheit“ schreibt, leitete die Neutrassierung der Arlbergstraße, die 1824 abgeschlossen war, den Verkehr einige hundert Meter flußabwärts auf einer neuen Brücke an der Talsohle nach Bruggen. Die Gerberbrücke verlor dadurch zunehmend an Bedeutung und zerfiel, dieser statt wurde ein Steg erbaut. Die Angedairer hatten Interesse daran, wieder eine befahrbare Brücke zu errichten, da sie für die Holztransporte aus dem Gramlach die beschwerliche Steigung zum Pflasterhaus hätten umfahren können. Die Perfuchser hatten jedoch kein Interesse daran, sich an den Kosten zu beteiligen. Nach längeren Verhandlungen bekam Stefan Probst bei der Gemeinderatssitzung am 14. Dezember 1870 den Zuschlag und erbaute die Gerberbrücke nach den bereits vorliegenden Plänen neu. Ein Bauvertrag regelte penibel u. a. den Arbeitsablauf, den Fertigstellungstermin, den Besitz des Gerüstholzes nach Fertigstellung sowie die Fundamentarbeiten, die die Gemeinde zu erbringen hatte. Auf dem Foto (Urheber unbekannt) sind beide Bauwerke abgebildet, die Druckgrafik des englischen Malers Albert Henry Payne in der Ausgabe 17/24 der RUNDSCHAU zeigte nur den Steg.
Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv