Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Landeck (21-22)

24. Mai 2022 | von Daniel Haueis
So war es früher – Ausgabe Landeck (21-22)
Foto: Eugen Walser, 1984
Ergänzung zur Ischgler Wappentafel. Ein geschichtsträchtiges Haus war bis 1996 das Haus Nr. 2 („Bråndbaura Haus“) in Außermathon. (1996 wurde es abgetragen und seither steht an seiner Stelle das Haus Silvrettastraße Nr. 57.) Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Eckflurhaus war nur im Küchen- und Hauseingangsbereich gemauert und im Kammernbereich in Holz gezimmert. Die Decke der getäfelten Stube zierte ein exzellent geschnitztes Kathrein-Wappen.
Über der südseitigen Kammertüre im Obergeschoss erinnerte eine aufgemalte Inschrift an den Richter und Handelsmann Franz Anton Lechleitner. Eine ganz besondere Kammer war die an der westlichen Hausseite. Sie hatte für damalige Paznauner Verhältnisse eine ungewöhnliche Höhe (schätzungsweise gut zweieinhalb Meter). Ursprünglich diente dieses Zimmer wohl kaum als Schlafstätte, sondern zur Deponierung der aus Italien über die Alpenpässe herbeigeschafften Kolonialwaren und Weine. Die Täfelung über den zwei Fenstern und der Türe trugen Füllungen mit eingekerbten Inschriften, wobei die Inschrift, die der Handelsmann Johannes „Papiste Catrein“ im Jahre 1735 über der Türe anbringen ließ, dokumentierte, dass die Ischgler Handelsleute weit herumgekommen sind und dabei manchen Gefahren ausgesetzt waren.
Der Spruch lautet: „Europa Afrika Zu Durchreiten – Das mehr Zu durch Fahren – Hat mihr gemacht – Vil kumer Und Noth – Jedoch alzeit Zu pestreiten – Somaniche Gefaren – Hat mich peglickhet – Der Hilfreiche Gott 1735“
Foto: Eugen Walser, 1984
Text: Josef Walser, 1983 und 2022
 
So war es früher – Ausgabe Landeck (21-22)
Foto: Eugen Walser, 1984

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