Artikel teilen
Artikel teilen >

So war es früher – Ausgabe Landeck (25-24)

18. Juni 2024 | von Daniel Haueis
So war es früher – Ausgabe Landeck (25-24)
Foto: Photo-Atelier Luise Kummer, Innsbruck
(ahai) Pfundser Seilbahnpionier und genialer Erfinder Dr. techn. DI Eduard Senn. Der am 29. März 1905 in Pfunds geborene Eduard Senn sollte mit seinen schöpferischen Leistungen die Seilbahntechnik, wie wir sie heute kennen, maßgeblich mitgestalten. Wie Heimatkundler Prof. Robert Klien in seinem „Pfunds-Buch“ schrieb, verbrachte der Sohn des Pfundser Postwirtes, Eduard Senn, seine Kindheit bis zum Besuch des Gymnasiums Stella Matutina (Feldkirch) in Pfunds. Nach dem Studium an der Technischen Hochschule in Wien machte er sich sofort ans Werk und setzte viele seiner Ideen in die Tat um. Seine Erfindungen ordnete er in seilbahntechnische und nicht seilbahntechnische, in patentierte und nicht patentierte ein. Die zahlreichen Patente reichen von Fernmeldeanlagen, Steuerungen und Antriebe von Seilbahnen bis hin zu erstmaligen Bauweisen. Unter anderem erfand er ein System für die Seilklemmen von Sesselliften.
Als Direktor der Nordkettenbahn in Innsbruck entwickelte er die unbemannte Zusteigstelle auf offener Strecke. Weiters zählen die Seilrollen mit Gummifütterung, die Schiebebühne und Seilbahnwaage zu Senns Erfindungen. Ein wahrer Meilenstein in der Geschichte der Pendelbahnen gelang ihm mit der Erhöhung der Fahrtgeschwindigkeit von 3,5 auf 10 Meter pro Sekunde. Durch den Bau einer Signalschleife macht er den Seilbahnbetrieb mit unbesetztem Führerstand möglich. Senns zweiter wichtiger Beitrag zur Modernisierung der Nordkettenbahn war die Signalsteuerung aus der Kabine: Der Wagenbegleiter gab erstmals selbst das Signal zum Beschleunigen und Drosseln der Fahrtgeschwindigkeit, was ein sicheres Passieren der Stützen ermöglichte. Auch an Verbesserungen von Schaltungen elektrischer Türöffner, der Automatik des Gaspedals im Auto (Tempomat) sowie den Problemen der Energieübertragung und Energieverteilung auf weite Entfernungen arbeitete Eduard Senn erfolgreich.
Zu seinen bekanntesten Besitztümern zählten wohl der „Thura“ an der Innbrücke in Pfunds sowie die Grenzfeste Altfinstermünz (ohne Sigmundsegg und Brückenturm). Nach seinem Tod 1986 in Innsbruck ging der Besitz an seine Frau Elisabeth Senn über, die 2003 ihren Besitz in Altfinstermünz der Gemeinde Nauders verkaufte. Der Gemeinde Pfunds vermachte sie testamentarisch den Turm, mit der Bedingung, darin das Schaffen ihres Mannes mit einem Museum zu würdigen. Frau Senn verstarb im Jahr 2004, neueste Entwicklungen in der Gemeinde Pfunds lassen ein Bestreben nach der schrittweisen Revitalisierung des alt-ehrwürdigen „Thura“ erkennen.

Foto: Photo-Atelier Luise Kummer, Innsbruck
So war es früher – Ausgabe Landeck (25-24)
Foto: Photo-Atelier Luise Kummer, Innsbruck

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben
Wir verwenden Cookies, Tracking- und (Re-) Targeting-Technologien. Damit wollen wir unsere Webseite nutzerfreundlicher gestalten und fortlaufend verbessern. Wenn Sie unsere Webseite weiter nutzen, stimmen Sie dadurch der Verwendung von Cookies zu – ausgenommen sind Cookies für Google-Marketing-Produkte.
Einverstanden
Weiter ohne Google-Marketing-Produkte.
Weitere Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.