Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Landeck (35-21)

30. August 2021 | von Daniel Haueis
So war es früher – Ausgabe Landeck (35-21)
Bleistiftskizze aus dem Magazin „Mathias Schmid und die Alpen“.
Mathias-Schmid-Skizze des Persurahofs in Ischgl. Die Sommerferien verbrachte Kunstmaler Mathias Schmid mit seiner Familie über viele Jahre in seiner Heimat Paznaun. Oft bezog er im Haus „Löbli“ (= kleine Laube), einem Nebenhaus des Ischgler Postgasthofes, Quartier. Das Fimbertal war offensichtlich sein liebs-tes Wandergebiet. Er machte dort zahlreiche Fels- und Landschaftsstudien (Staffagen für einige seiner Ölbilder), Skizzen von Alp- und Schutzhütten, Heustädeln (paznaunerisch „Pilla“) und Kochhütten, Berg- bzw. Wildheuern, Hirten, Kraxenträgern, Edelweißpflückern, Enzianwurzelgräbern, Schmugglern etc. Von den markanten Ischgler Häusern, die in Schmids Skizzenbüchern Aufnahme fanden, hat ab 1960 nur ein Haus den Wandel vom einstigen Bergbauerndorf zum internationalen Wintersportort überdauert. Es ist das Haus in der Persura, das i.J. 1890, als der Künstler die Bleistiftzeichnung fertigte, als Einzelhof inmitten von Wiesen nahe beim Gasthof zur Post stand. [Der rätoromanische Flurname Persura lässt sich einwandfrei vom lateinischen Wort pratum (= Wiese) erklären.] Das Haus in der Persura wurde 1774 vom Handelsmann Josef Lechleitner im Stil der -Ischgler Händlerhäuser – typisch sind deren Krüppelwalmdächer – neu gebaut. Ab 1819 war es zeitweilig auch Wirtshaus. Nun, das Besondere an dieser Skizze ist, Mathias Schmid wählte am 16. August 1890 zufällig jene Stelle zum Standort seiner Zeichnung, wo jetzt das Haus des sehenswürdigen Mathias-Schmid-Museums steht.

Bleistiftskizze aus dem Magazin „Mathias Schmid und die Alpen“.
Text: Josef Walser, Landeck im Juni 2021.

„Persurahof in Ischgl“, 1890. Bleistift, 10,1 x 14,7 cm. Sign. o. l.: Mathias Schmid. Bez. U. r.: Ischgl 16. Aug. 1890.
 

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