So war es früher – Ausgabe Landeck (36-21)

Die Fahnenbilder bzw. Fahnenblätter der alten Pianner Schützenfahne von 1872. Am 17. März 1984 wurde die Schützenkompanie Pians gegründet. Zu diesem Anlass übergab Nikolaus Senn, Hauptmann der Schützenkompanie Grins und Schützenmajor des Bezirkes Landerk, an den Obmann und Hauptmann Josef Zangerl der neuen Kompanie das beidseitig bemalte Fahnenblatt der alten, bisher in Grins verwahrten Pianner Schützenfahne. Angeblich seien die Pianner Schützen 1872 mit einer eigenen Fahne in der Grinner Kompanie mitmarschiert. Die Fahnenblätter nehmen Bezug auf das Gelöbnis der Tiroler Landstände von 1796 und zeigen das Bildnis der Gottesmutter im Zentrum des Tiroler Adlers und das Herz-Jesu-Bildnis. Auch wenn keine Signatur den Maler nennt, sind die beiden Fahnenbilder dem in Landeck ansässigen Volkskünstler Josef Pfeifer d.J. (1800-1874) zweifelsfrei zuzuschreiben. Die Madonna zeigt Merkmale der „Pardatscher Muttergottes“ in der Wallfahrtskapelle zu den Sieben Schmerzen Mariä in Unterpardatsch im vorderen Fimbertal. Die Darstellung des Adlers ist fürs „Pfeifer-Målerli“, wie ihn die Landecker nannten, typisch. Die Adler seiner Schützenscheiben sind identisch. 1986 ließen die Pianner Schützen nach Vorlage der alten Fahne eine neue anfertigen.
Foto: OSR Franz Jörg, 1994/ Bildarchiv Josef Walser
Text: Josef Walser, August 2021