So war es früher – Ausgabe Landeck (38-24)
17. September 2024 | von
Von Attila Haidegger

Foto: Georg Zobl
Glockenweihe 1923 in Landeck. Wie der ehrenamtliche Lektor und Akolyth (Kommunionhelfer) Michael Kain aus Landeck berichtet, wurden die vier neuen Glocken für die Stadtpfarrkirche Landeck am 15. April 1923 geweiht und danach aufgezogen. Diese Neuanschaffung der Glocken war notwendig geworden, weil das Geläute im Ersten Weltkrieg abgegeben werden musste. Diese neuen Glocken hatten ein Gesamtgewicht von 4.154 Kilogramm. Abt Schuler vom Stift Wilten nahm die Weihe vor. Die Glocken wurden auf bekränzten Gestellen im Friedhof aufgehängt. Bei einer schönen Feier wurden unter Mitwirkung der Schuljugend, der verschiedenen Ortsvereine sowie der Vertreter der Gemeinde- und Bezirkspolitiker, unter Führung der Bürgermusikkapelle und dem Kirchenchor diese Glocken geweiht. Abt Schuler hielt eine bedeutsame Ansprache von einer eigens am Friedhof errichteten Holzkanzel. Die Glocken wurden als „Verkünder von Freud und Leid der Gemeinde, als Rufer zum Gottesdienste und als Bringer des Segens und des Friedens – wenn man ihrem Rufe folgt“ beschrieben. Nach lautem Böllerknallen vom Schloss herab wurden diese Glocken durch die Weihe ihrer Bestimmung übergeben. Nach dem Te Deum und dem Pontifikalsegen endete diese schöne Feier. Am darauffolgenden Sonntag sollten diese Glocken zur Feier der Erstkommunion das erste Mal erklingen. So steht’s in einem Zeitungsartikel in „Der Burggräfler“ vom 21. April 1923. Auf dem Bild ist Stadtpfarrer Dr. Josef Penz sehr gut auf einem der Wägen mit den Glocken zu erkennen. Dr. Josef Penz war seit 1. Jänner 1922 bis zu seinem Tod am 5. Jänner 1939 in Landeck Pfarrer. Allerdings wurden die Glocken keine 20 Jahre alt – sie mussten im Zweiten Weltkrieg erneut abgegeben werden, sodass man 1948 ein zweites Mal in kurzer Zeit neue Glocken anschaffen musste. Wer mehr zu den Anfängen der Seelsorge in Landeck, zurückreichend bis ins 17. Jahrhundert, erfahren möchte, kann den Vortrag dazu von Michael Kain am 25. September um 20 Uhr im Alten Widum in Landeck besuchen.
Foto: Georg Zobl
Foto: Georg Zobl