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So war es früher – Ausgabe Landeck (41-22)

11. Oktober 2022 | von Daniel Haueis
So war es früher – Ausgabe Landeck (41-22)
Fotos: Albert Spiss, Kappl-Holdernach, 2008/Robert Klien, Pfunds, 1997
Adam Schmid, „Der selige Adam“ (1689–1729). Als Sohn der gottesfürchtigen Bauersleute Andreas Schmid und Eva Knausin wurde Adam Schmid am 23. Dezember 1689 im Kappler Weiler „Obermahra“ (Obermahren) geboren. Im Alter von 17 Jahren begab sich Adam im Herbst 1706 zum Besuch des Gymnasiums nach Innsbruck. Von 1711 bis 1713 widmete er sich an der Universität Innsbruck den philosophischen und theologischen Studien. Am 23. Dezember 1713 empfing Adam Schmid in Brixen die Priesterweihe. In seiner Heimatgemeinde wirkte er sechs Jahre (1714 bis 1720) als Frühmesser und acht Jahre (26. August 1720 bis 8. Mai 1729) als Kurat. 1726/27 ließ Kurat Schmid trotz heftiger Widerstände von Seiten der Bevölkerung vom heimischen Baumeister Jakob Jelle (Jehle) aus „Obermahra“ die heutige Kappler Pfarrkirche erbauen. (Schon 1692 leitete Jakob Jehle den von ihm geplanten Kirchturmbau.)
Aus eigenen Mitteln steuerte Adam Schmid die ansehnliche Summe von 600 Gulden bei. Er führte ein heiligmäßiges Leben und war ein eifriger Bußprediger. Als großer Marienverehrer unternahm er im April 1724 mit 210 Männern aus seiner Gemeinde eine strapaziöse Wallfahrt nach Einsiedeln. Der selige Adam starb am Sonntag, den 8. März 1729 im 40. Lebensjahr.
Sein Freund Ferdinand Joseph Graf von Sarnthein, Weihbischof von Brixen, initiierte die Errichtung eines Marmorgrabmals, welches der Kappler Barockbildhauer Johann Ladner schließlich 1753 vollendete. Im Zuge der am Ende der 1950er-Jahre durchgeführten Kirchenrestaurierung erfolgte eine Umbettung der sterblichen Überreste des seligen Adam. Seither befindet sich das Grabmal in einer Nische an der linken bzw. nördlichen Langhauswand der Pfarrkirche Kappl.

Fotos: Albert Spiss, Kappl-Holdernach, 2008/Robert Klien, Pfunds, 1997
Text: Josef Walser, Festschrift 300 Jahre Handwerkerverein Kappl, 1709–2009, Seite 56

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