Zwischen 1873 und 1892 wurden im Samnaun acht Kleinwüchsige, fünf Frauen und drei Männer, in vier Familien geboren – bekannt wurden sie als „Samnauner Zwerge“, die sowohl für Mediziner als auch für Touristen ein Grund waren, ins Samnauntal zu reisen. Dabei waren sie, abgesehen von ihrer Körpergröße, gar nicht so besonders: Sie gingen wie alle Kinder in die Schule, erlernten Berufe und bewältigen den Alltag ohne fremde Hilfe. Sie wurden zwischen 29 und 77 Jahre alt, der letzte verstarb im Jahr 1959. Die vier betroffenen Familien weisen ein gemeinsames Stammelternpaar (Heirat 1707) auf, der Kleinwuchs wurde also vererbt. Ein Partner dieses Ehepaares hatte vermutlich ein mutiertes Wachstumshormon-Gen, wodurch das Wachstumshormon nicht gebildet werden konnte. Wenn dieses Gen nun bei einem Elternpaar doppelt auftritt, kann es zu Kleinwüchsigkeit kommen, wenngleich nicht bei jedem Kind, denn die 8 Kleinwüchsigen hatten alle Geschwister, die nicht von diesem Phänomen betroffen waren (Quelle: Seraina Jenal, Samnauner Zwerge, Zürich 2017. Zur Verfügung gestellt von Serafin Siegele aus Landeck). Foto: Schöpf