Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Landeck (KW 13-21)

29. März 2021 | von Daniel Haueis
So war es früher – Ausgabe Landeck (KW 13-21)
Fotos: Robert Klien, 1998
Die Pettneuer Kalvarienkapelle, ein Kleinod im wahrsten Sinn des Wortes. Die spätbarocke Kapelle auf dem Kalvarienberg oberhalb Pettneu ließ um 1782/85 der in Trier ansässige Pettneuer Handelsmann Jakob Ruetz aufgrund eines Gelöbnisses für wiederholte Rettung aus Lebensgefahr erbauen. Im Innern ist der quadratische Bau mit Rundapsis, Krüppelwalmdach, Dachreiter und zwei seitlichen Rundbogenfenstern mit qualitätsvollen Kunstwerken ausgestattet. Eine vollplastische Kreuzigungsgruppe, bestehend aus Kruzifix, Schächern, Maria, Maria Magdalena und Johannes, dominiert den Altaraufbau. Als Schöpfer dieses Kreuzaltars gilt Josef Spieß aus Zams, ein Schüler des Imster Bildhauers Josef Anton Renn. Das Deckenfresko, eingebettet in einer gemalten Scheinkuppel, die gesamte Kapellenausmalung und das Fassen der Altarfiguren besorgte der Rokokomaler Johann Josef Wörle aus Imst. Bemerkenswert ist auch das spätbarocke Relief über dem Kapellenportal mit der seltenen Darstellung des Herzens Jesu und des Leidens Christi – versinnbildlicht
mit den durchbohrten Händen und Füßen des Gekreuzigten – sowie den hinter Gittern befindlichen armen Seelen. Zwei großformatige Votivbilder an den Langhauswänden nehmen Bezug auf die zwei Gelübde des Kapellenstifters Jakob Ruetz. Die Pettneuer Kalvarienbergkapelle ist zweifellos ein sehenswertes Gesamtkunstwerk.

Fotos: Robert Klien, 1998
Text: Josef Walser, Landeck
So war es früher – Ausgabe Landeck (KW 13-21)
Fotos: Robert Klien, 1998

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