Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

So war es früher – Ausgabe Landeck (KW-44)

31. Oktober 2022 | von Attila Haidegger
So war es früher – Ausgabe Landeck (KW-44)
​​​​​​​Fotos: Bildarchiv Josef Walser, Landeck
„Die Richterstube“, Ischgls älteste Gaststube. Jahrhundertelang lebte im Gasthaus Zum Goldenen Adler in Ischgl ein Zweig der großen Zangerl-Sippe als Wirte und Richter. Weil aus dieser Dynastie zahlreiche (acht) Dorfrichter hervorgingen, wurden ihre Bewohner „Richters“ bzw. „Richterlis“ genannt. 1888 erlosch das Richtergeschlecht Zangerl. Johann Florin Kurz erwarb 1889 das Wirtshaus, die Familienbezeichnung „Richters/Richterlis“ ging auf die neuen Eigentümer über. Das alte Gasthaus barg bzw. das heutige Hotel Goldener Adler birgt die älteste Ischgler Gaststube, die sogenannte „Richterstube“. Beim Bau des Hotels blieb die Richterstube als einziger Raum des alten Gasthofes im Original, d.h. ohne Aus- und Wiedereinbau, erhalten! Das Monogramm am Uhrkasten gibt Auskunft über die Entstehung der Stube: „Christian Zangerl, Richter, 1742“. (Christian Zangerl war von 1739 bis 1751 Ischgler Dorfrichter.) Im 19. Jahrhundert erhielt das Zirbengetäfel den damals üblichen Farbanstrich. Die Stubendecke ziert das auf Leinen gemalte Medaillonsbild mit der „Pardatscher Muttergottes“. Ich halte diese Darstellung für das Urbild aller existierenden Kopien. Die beiden Pfeifer-Maler haben es oft kopiert und ihre Bilder waren einst Bestandteil der meisten Ischgler Bauernstuben.

Fotos: Bildarchiv Josef Walser, Landeck
Text: Josef Walser, Oktober 2022

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben