Drei ukrainische Mädchen bei der Viehausstellung am 22. April 1944 in Ischgl. Aufgrund der Corona-Pandemie können heuer die traditionellen Vichausstellungen nicht stattfinden. Während der Nazi-Herrschaft entfielen sie, wie dieses Foto beweist, trotz des tobenden Weltkrieges nicht. Weil die jungen Männer an den Fronten im Einsatz waren, fehlten in der Landwirtschaft die Arbeitskräfte. Deshalb wurden aus den von der Deutschen Wehrmacht okkupierten Territorien, wie zum Beispiel Polen und der Ukraine, Jugendliche verschleppt und im Deutschen Reich als Landarbeiter eingesetzt. Zwei der abgelichteten Ukrainerinnen wurden der Besitzerin dieses Fotos zugeteilt. Die Bäuerin bzw. Zeitzeugin erzählte mir vor circa 40 Jahren, die beiden Mädchen seien stets fröhlich und arbeitswillig gewesen, hätten aber verständlicherweise an Heimweh gelitten.
Text: Josef Walser
Foto: Repro aus der Sammlung Josef Walser