Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

So war es früher – Ausgabe Landeck (KW31/21)

Holztransport aus dem Fimbertal zur Saline in Hall.
3. August 2021 | von Josef Walser
So war es früher – Ausgabe Landeck (KW31/21)
Foto: Josef Walsers Bildarchiv (oben), Kopie aus Dr. Peter Baecks Zeitschrift „Tirol“ (unten)
Laut Aufzeichnungen des Ischgler Chronisten und Geschichtsschreibers Johann Christian Zangerl (1759–1842) versorgte man im 17. Jahrhundert (1608, 1683 bis 1703) die Saline in Hall auch mit Holz aus dem damals waldreichen Fimbertal. Das Holz wurde auf dem Wasserweg nach Hall geflößt. Um zur Beförderung des Holzes den nötigen Wasserschwall zu erzeugen, wurden im Fimberbach sogenannte „Klausen“ eingebaut, d.h. durch einen Querdamm aus Blockholz und Steinen Wasser aufgestaut. Einige übereinander geschichtete morsche Baumstämme – siehe das Foto aus dem Jahre 1985 – bei der „außera Bodner Brugga“ bzw. „Klausbrugga“ erinnerten noch vor wenigen Jahren an eine ehemalige Wasserklause. (Ein Geröllhaufen verdeckt derzeit dieses historische Relikt.) Ein Holzrechen sperrte von 1307 bis 1886 bei Hall den Inn. Die aus dem Unterengadin und Oberinntal gedrifteten oder in Flößen zusammengefassten Baumstämme ländete (landete) man hier am linken Innufer. Der Name „Haller Lände“ erinnert noch daran. Das Bild aus dem Schwazer Bergbuch vermittelt eine Ahnung vom gigantischen Holzverbrauch für die Beheizung der Sudpfannen. Holz war bis zum Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert der einzige Brennstoff der Haller Saline. Dann wurde auf Kohle umgestellt.

 

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben