Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ende der Zammer Durststrecke

Prutzer Kampfgeist unbelohnt

1:0! Endlich die lange Niederlagenserie von fünf punktelosen Spielen gestoppt. In Summe von den Torchancen her gesehen ein verdienter Zammer Erstsieg über den FC Zirl. Sportplatz Kundl: Trotz einem frühen Ausschluss forderten die Prutzer den Favoriten und aktuellen Tabellenführer bis in die Nachspielzeit, verloren aber neuerlich knapp – wie gegen Kematen – mit einem Tor Unterschied.
30. August 2021 | von Von Benno Flatschacher
Ende der Zammer Durststrecke<br />
Eine verbissene Sache! Zams (weiß) gelingt ein ganz wichtiger „Dreier“ gegen Zirl. RS-Foto: Flatschacher
Von Benno Flatschacher

SV LUZIAN BOUVIER ZAMS – FC ZIRL 1:0 (0:0). Das „Goldtor“ von Paulo Rossetti in der 64. Minute entschied das „Kellerduell“ der beiden punktelos angetretenen Mannschaften Freitag-abend in der Eurogast-Grissemann-Arena (100 Zuschauer) zugunsten der Zammer. Verdient! Deshalb, weil sich die SV-Kicker von Trainer Josef „Jari“ Haslwanter in Summe die Mehrzahl an effektiveren Torchancen erspielten als sein Gegenüber, Zirl-Coach Wolfgang Kleissl.

OFFENSIV GEFÜHRTE ERSTE HALBZEIT. Eigentlich überraschend: Beide Teams hielten sich nicht lange mit taktischem Geplänkel auf, suchten von Anpfiff weg ihr Heil in der Offensive. So entwickelte sich vor allem in der ersten Halbzeit ein interessanter Schlagabtausch, ein Match mit offenem Visier. Das Mittelfeld wurde jeweils flott überwunden, doch zeigte sich die Zammer Abwehr sattelfester als die der Zirler. Wolf, Rossetti fanden erste gute Abschlussgelegenheiten vor, Pech bei einem Lattentreffer (22.) und nicht unberechtigt die lautstarken Elfer-Reklamationen Haslwanters nach einem harten Einstieg im Zirler Sechzehner. Intensiv geführte 45 Minuten endeten torlos – Pause.

MATCH LEBTE VON SPANNUNG. Nicht mehr so spielfreudig und offensiv aufgelegt wie im ersten Durchgang das Auftreten beider Kontrahenten im zweiten Spielabschnitt. Die Wichtigkeit des Ausganges, wer erstmals punktet, ließ die Auseinandersetzung in verstärkt geführte Zweikämpfe und Laufduelle abgleiten. Doch spannend blieb es allemal. Und dann ein entscheidender Ballverlust der Zirler im Mittelfeld, schnelles Zammer Umschaltspiel, das ideale „Durchstecken“ von Mark zu Rossetti, der im Strafraum überlegt an FCZ-Keeper Daniel Kleissl vorbeischiebt, 1:0 (64.). Natürlich probierten die Gäste dann alles, hatten Burger & Co bis in die Nachspielzeit defensiv einiges zu tun, reagierte SV-Goalie Graber einmal prächtig, köpfelten die Zirler mit der letzten Aktion über die Latte – Schlusspfiff, Arme hoch, Jubel im Zammer Lager! Haslwanter hatte zum zweiten Mal (Herbst 2019) eine solche Situation, fünf Matches hintereinander zu verlieren, überstanden. „Englische Woche“: Dienstag ging’s gegen Natters, Sonntag folgt die Fahrt nach Münster.

SC KUNDL – SPG PRUTZ/SERFAUS 2:1 (0:0). Es soll nicht sein! Die Woche zuvor das bittere 0:1 (Kematen), jetzt wieder ein Tor zu wenig, um zu punkten, verdient etwas mitzunehmen. „Ich könnte ein Tonband abspielen …“, seufzte Prutz-Coach Alex Kregar. „Wieder ein Top-Team voll gefordert, gut verteidigt, gut das Match auch in Unterzahl mitgestaltet … So viele Komplimente, Lob vom Gegner, von den Zuschauern …“

ES SCHEINT WIE VERSCHOREN. Dabei war die Vorbereitung auf diese schwere Auswärtshürde keine gute. „Das Abschlusstraining, das passte mir gar nicht, die wollten nicht … Ich war richtig ‚angep…‘, wurde voll laut, was sonst nicht üblich ist“, erinnerte sich der Coach. Und fand wohl passende Worte. Denn im Duell mit der Kühmeier-Truppe, nach über 90 intensiven Minuten, gab’s überhaupt keinen Vorwurf an seine Mannschaft, im Gegenteil, „die Jungs lieferten eine tolle, aber leider halt unbelohnte Leistung ab“. Es lief so gut wie alles gegen die Obergrichter. Zuerst der Ausschluss. Der Schiri wertet einen Bozkurt-Schubser am Kundler, der ihn nach drei vergeblichen Versuchen doch noch zu Fall bringt, als rotwürdig (41.). „Eindeutig zu hart“, hatte Kregar dafür kein Verständnis. Ab der 40. Minute die Gäste in Unterzahl. Und weiter im Pech. Ein verhinderbares Eigentor, 1:0-Führung für Kundl nach einer Stunde. Die nächste kuriose Szene. Ein Rangger-Schuss (Kundl) aus unmöglichem Winkel und auch noch abgefälscht senkt sich hinter SPG-Goalie Sandbichler zum 2:0 in die Maschen (83.). Von Aufgeben keine Spur, der eingewechselte Cakir schafft den Anschluss, zu spät (90.+2). Kregar: „Die Hoffnung ist, dass wir weiter in Schwung bleiben, spielerisch, kämpferisch und organisatorisch. Die Stimmung ist gut, aber natürlich, es gibt ein paar Sachen zu verbessern. Denn jetzt geht es wirklich um Punkte.“ Heißt gestern gegen die Union, Sonntag (17.30 Uhr) kommt Völs. Zwei Heimspiele, zwei Gegner im Tabellenumfeld des Aufsteigers …


 

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