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Gemischte Gefühle nach Englischer Runde

Zams und Radda gehen getrennte Wege

Vor der drittletzten Runde lieferten alle drei Bezirksteams der Liga ab – drei Siege. Doch das Ende der „Englischen Woche“ war eine schlechtere. So verschossen die Schönwieser in Haiming einen Elfer, kassierten in der Nachspielzeit das 1:0, gingen die Landecker im eigenen Stadion gegen Meister FC Stubai im Regen gar mit 1:9-Toren unter, verkündete der SV Zams (1:1 bei Schlusslicht FC Wipptal) die Trennung von Trainer Radda.
4. Juni 2024 | von Benno Flatschacher
Gemischte Gefühle nach Englischer Runde
Noch zwei Spiele an der Seitenlinie: Der SV Zams trennt sich von Trainer Radda. RS-Foto: Flatschacher
SV Kogoj Landeck – FC Stubai 1:9 (1:4). Der Meister aus dem Stubaital zeigte im Perjener Stadion (300 Zuschauer) seine große Klasse. Zwar gingen die Heimischen aus einem sehenswerten Angriffszug, den Elias Köhle perfekt mit dem Tor abschloss, in der zweiten Minute in Führung – in der Folge spielten die Gäste aber immer dominanter auf. Der SV (ohne die gesperrten Albert, Müller) hielt bis Mitte der ersten Halbzeit ordentlich mit, dann hieß es „Mayerhofer“-Time. Ausgleich (22.), 1:2 sieben Minuten später. Insgesamt fünfmal ließ es der Stubaier Goalgetter „krachen“, schraubte sein Torekonto auf 30 Stück hoch.

„War nicht schön ….“ Nach dem 1:4-Pausenstand kannte die Obradovic-Truppe auch in Halbzeit zwei keine Gnade, schossen die Landecker mit weiteren fünf Goals (darunter zwei Eberl-Tore) mit 1:9 aus dem eigenen Stadion. „Natürlich, das war nicht schön. Dem Wetter entsprechend hat`s schlimm ausgesehen“, so SVL-Trainer Kregar trocken inmitten eines kräftigen Regengusses. „Aber man muss neidlos anerkennen, dass die Stubaier uns ganz einfach in allen Belangen überlegen sind, da sind wir meilenweit weg. Sie gehören auch nicht in diese Klasse, mindestens eine Stufe höher.“ Wie zuvor beim 2:1-Auswärtssieg in Matrei (Kregar: „Leistungsmäßig war`s okay“) sieht er seine Mannschaft sowohl in Thaur als auch im letzten (Heim-)Spiel gegen den SVI auf Augenhöhe. „Gegner, wo wir sicher wieder voll dabei sind. Sechs Punkte ist der Plan.“

SV Haiming – FG Familyhaus Schönwies/Mils 1:0 (0:0). Mit breiter Brust (allerdings durch Sperren und Verletzte kleinem Kader) ging`s vergangenen Samstagnachmittag zum Derby nach Haiming (400 Zuschauer). Zuvor (Fronleichnam) feierten die Lentsch-Schützlinge einen souveränen 3:1-Heimsieg über den FC Zirl (Lentsch: „Erste Halbzeit ein super Spiel von uns, mit drei schönen Toren, zweite Spielhälfte kamen wir trotz des Gegentreffers nie in Bredouille“) – vierter Sieg in fünf Spielen (ein Remis) – längste ungeschlagene Serie der laufenden Meisterschaft. Die Rott-Elf im Stil einer Heimmannschaft hochstehend, früh die Gäste attackierend – mit mehr Ballbesitz in Halbzeit eins, aber ohne eine wirklich gute Torchance, Klingenschmid & Co verteidigten sich geschickt, torlos ging`s in die Halbzeitpause.

Die Elfmeterchance. FG-Trainer Simon Lentsch optimistisch: „Ich habe gesagt, wir bekommen unsere Chancen.“ Und so kam es auch. Aufrückende Haiminger mit hohen, weiten Pässen („Kein schöner Fußball, aber wirkungsvoll“) überwunden, zwei, drei gefährliche Abschlüsse schauten raus, und dann – Foulspiel, Elfmeter für Schönwies! Tilg tritt an, SVH-Keeper Mittermair hält! Und als alles schon mit einer Punkteteilung rechnete, findet ein Vuljaj-Weitschuss via Stange den Weg ins Netz – 1:0 für Haiming, 92. Minute! Wie im Hinspiel (auch ein 0:1!) gelingt den FG-Kickern kein Tor gegen den Liganachbarn, der damit Rang drei absichert. „Fußball-Leben ist ein paarmal ein hartes“, seufzte Lentsch. „Schade für die Mannschaft. Am Ende war`s ganz einfach Pech.“ Die letzten zwei Spiele: Matrei (A) und nochmals in Schönwies gegen überragenden FC Stubai.

FC Wipptal – SV Luzian Bouvier Zams 1:1 (0:0). Die letzten guten sportlichen Ergebnisse der Zammer, wie z. B. der 2:0-Heimsieg über in der Rückrunde stark aufspielenden Reuttener, rückten in den Hintergrund: Der SV Zams trennt sich nämlich von Trainer Radda. Der Obmann des SV Zams, Rainer Haag, führt keineswegs sportliche Gründe an. „Im Gegenteil, Martin hat in den zwei Jahren hervorragende Arbeit geleistet, einen super Job gemacht“, lässt er deutlich festhalten. „Dafür sind wir ihm auch sehr dankbar.“ Es sei auch „nichts Persönliches“, sondern habe es vereinsintern eine „geschlossene Entscheidung“ gegeben, den auf zwei Jahre befristeten Vertrag auslaufen zu lassen, nicht mehr zu verlängern. „Es ist eine Summe von vielem. Unser neuer Weg schließt nämlich auch eine ordentliche Kommunikation von der U18 über die „Zweier“ bis zur Kampfmannschaft ein.“ Der neue Trainer wurde bereits am vergangenen Montag (nach Redaktionsschluss) bekanntgegeben. Und auch die sportliche Leitung ist neu ausgerichtet mit Edi Stubenböck.

„Kapitel muss man zuschlagen“. Trainer Martin Radda kann eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen. „Ich finde, es hat rundum alles gepasst. Ich habe den Verein und die Mannschaft ins Herz geschlossen“, sagt er. Er gehe mit Wehmut. „Aber es ist nun halt so, dieses Kapitel muss man zuschlagen.“ Dass eine solche Entscheidung sich auch am Spielfeld bemerkbar mache, „hat man noch nicht gegen Reutte gespürt. Da haben die Jungs besonders in der ersten Halbzeit außergewöhnliche Leistung gezeigt“, erinnert er sich. „Wohl aber in Steinach“, meint er. „Da hätten wir den „Sack“ locker früh zumachen können, es fehlte aber die letzte Entschlossenheit, Körperspannung.“ So reichte das Burger-Führungstor aus der 54. Minute nicht für den dritten Auswärtssieg des Frühjahrs, kassierte man in der Schlussminute noch den 1:1-Ausgleichstreffer. Freitagabend (19.30 Uhr) letztes Heimspiel gegen den SK Rum, die Woche drauf ist in Götzens Schluss.
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