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Gerangel um zwei Aufstiegsplätze

Fließer in Pole-Position

An die sechs Mannschaften werden im Frühjahr um zwei Aufstiegsplätze rittern. Herbstmeister Fließ verschaffte sich einen Fünf-Punkte-Polster zur zweiten Prutzer Mannschaft. Einen Zähler dahinter lauert der SV Ried (3.) auf Umfaller der Konkurrenz, muss aber auf Trainer Doubek verzichten, der aktuell seine Betreuertätigkeit niederlegte. Die SPG Oberes Gericht (10.) erfing sich gerade noch rechtzeitig nach langer punkteloser Spiele-Serie.
15. November 2022 | von Von Benno Flatschacher
Gerangel um zwei Aufstiegsplätze<br />
Die „Würze“ der Liga! Die Obergrichter Derbys wie hier im Bild die Prutzer „Zweier“ gegen die Rieder RS-Foto: Flatschacher
Von Benno Flatschacher

FC Sailer Fließ (1.); 32 Punkte (10/2/1, TV: 50:20). Der Winterkönig schloss in der neuen Saison nahtlos an die „Meister“-Leistungen der Vorsaison an. Konnte sich sogar verbessern, die Punktebilanz steigern, und zwar in den Auswärtsspielen. Zu Hause sind die Schärmer-Jungs unantastbar – keine einzige angereiste Mannschaft konnte ihnen weder in der Aufstiegsmeisterschaft noch im heurigen Herbst (sechs Heimspiele) einen Punkt abknöpfen – aber „nur“ Rang zwei (18 Punkte, TV 32:4) in der Heimtabelle, weil Liga-Konkurrent Prutz II alle seine sieben Heimspiele gewinnen konnte. Bei den Auswärtsauftritten legten sie zu. 2021/22 mit einigen Punktverlusten, im heurigen Herbst bis auf das Auftaktmatch im Unterland, bei der zweiten Milser Elf (1:6), in den weiteren sechs Spielen ungeschlagen. Auch die Auswärtstabelle wird von den Fließern angeführt (4/2/1; TV: 16:13). Ungeschlagen auch in den Lokalderbys: Prutz II (H) mit 6:1-Toren abgefertigt, 1:0 bei Oberes Gericht, 1:1-Remis in Ried. 50 Tore zeichnen die torgefährlichste Offensive (zehn Tore Luca Siehs, acht von Leon Graber), 20 Gegentreffer die viertbeste Abwehr (die Prutzer und Rieder kassierten jeweils zwei Tore weniger, Mils II gar nur deren 15). FCF-Obmann Chris-tian Kogler: „Wir haben gewusst, wenn alles zusammenpasst, dann können wir vorne mitspielen. Der Unterschied zur zweiten Klasse ist gering. Euphorie mitgenommen, tolle Arbeit des Trainers mit dem Team.“ Das ist das Thema, ob Coach Schärmer weitermacht. „Der Zeitaufwand, die berufliche und familiäre Situation. Das abzuwägen, da tu ich mich brutal schwer“, seine „Zwickmühle“.

SPG Prutz/Serfaus II (2.); 27 Punkte (8/3/2, TV: 39:18). Im Sog der Kampfmannschaft, die in der Tiroler Liga (4.) auftrumpfte, zeigten auch die Jungs von Trainer Rutger van de Pol auf. Der erste Verfolger der Fließer und mit einem Punkt Vorsprung auf die Rieder auf einem Aufstiegsrang überwinternd, lieferte zu Hause eine makellose Vorstellung ab: sieben Spiele, sieben Siege (TV: 32:4)! Und konnte sich auch endlich auswärts einen etwas besseren „Ruf“ als Herbst 2021 (nur drei Punkte aus fünf Spielen) erarbeiten – zwei Spiele verloren, viermal ungeschlagen (ein Sieg, drei Remis), trotzdem recht bescheidener achter Platz in der Auswärts-tabelle. „Konstanter geworden, aber besser geht’s allemal“, weiß der Coach. Im Derbyvergleich kassierten die Prutzer ein schmerzhaftes 1:6 in Fließ, entschieden die zwei weiteren aber für sich – 2:1 in Ried, 4:1 zu Hause gegen die Pfundser. Die drittbeste Offensive zeichnet viele unterschiedliche Prutzer Torschützen aus, Lukas Stöckl (sieben Tore) sticht hervor. 18 Gegentore sind im Schnitt 1,38 Gegentreffer, drittbester Ligawert. Van de Pol: „Trotz einiger personeller Probleme, die ‚Zweier‘-Teams halt berühren, ist’s eigentlich super gegangen. Die Bereitschaft, in jedem Spiel hundert Prozent zu geben, das macht es aus. Ich freue mich schon auf die Rückrunde, das wird super spannend.“

SV Raiba Ried (3.); 26 Punkte (8/2/3, TV: 32:18). Über die vergangenen Jahre befanden sich die Rieder im ständigen Abstiegskampf. Erst letzte Saison erspielte man sich mit Rang neun eine bessere Basis, um endlich mal nach vorne zu schauen. Das glückte in diesem Herbst. Die Obergrichter Kicker mischen nun im Reigen mit ihren Lokalrivalen, den Fließern und Prutzer „Zweiern“, im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga West voll mit. Das Betreuerduo Doubek/Erben leistete ganze Arbeit. So stellte man um Keeper Pangratz eine stabile Abwehrkette (nur 18 Gegentore), ließ offensiv aufspielen, belohnt mit vielen Toren (fünftbester Sturm) – herausragend Stürmer Manuel Buchhammer, mit 14 Toren zweitbester Ligaschütze hinter Lechaschaus Goalgetter Hoheneder (16.). Die Rieder kannten weder eine Heim- noch Auswärtsschwäche, lieferten auf allen Plätzen solide Leistungen ab. In sechs Heimspielen feierten sie vier Siege, ein Remis, verloren nur einmal (13 Punke); die Auswärtsbilanz ist ebenbürtig – 13 Punkte aus sieben Spielen (4/1/2). Trainer Peter Doubek sprach in seinem Resümee von „einem guten Herbstverlauf“, bedauerte aber doch den einen oder anderen „unnötigen“ Punkteverlust. „Das macht den Unterschied zu den Fließern aus, zu so einer kompakten Mannschaft. Da sind wir noch ein bissl entfernt“, meinte er, und weiter: „Sind im Frühjahr alle an Bord, mit der einen oder anderen Verstärkung, sind wir eine Top-Mannschaft.“ Aber ausgerechnet er wird dann nicht mehr an Bord sein, gab er doch letzte Woche das Ende seiner Trainertätigkeit nach zwei erfolgreichen Rieder Jahren bekannt.

SPG Oberes Gericht (10.); 15 Punkte (5/0/8; TV: 26:37). Das neue Trainerduo Waldner/Messner kämpfte mit den „Geistern“ der Vergangenheit: Start in die Saison 2021/22 mit fünf Niederlagen in Serie! Zwar verlor man das Auftaktspiel in die neue Meisterschaft 2022/23, schaffte aber dann einen 3:2-Auswärtssieg bei Union Innsbruck II. Doch es folgte eine schwarze Serie von sieben punktelosen Runden und dem scheinbar „gepachteten“ letzten Platz in der Tabelle. Natürlich geschuldet den unerfahrenen Jungkickern, Verletzungssorgen, dünner Personaldecke. Erst als sich das fußballerprobte, erfahrene Trainergespann selbst ins Spiel warf, Führung übernahm, schaffte man den „Turnaround“. Ähnlich wie im Herbst 2021 (sechs Siege in Folge) setzten die Obergrichter zu einem Siegeszug an, feierten vier „Dreier“ in Folge, verließen die Abstiegszone. Bemerkenswert: drei der fünf Siege wurden auswärts eingefahren – guter vierter Platz in der Auswärtstabelle. In seiner Rückblende meinte Martin Messner, dass man deutlich unter dem eigenen Wert geschlagen worden sei. Beweis dafür sind sicherlich die vier knappen Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied. Auch die Derbyvergleiche fielen (bis auf das 1:4 gegen die Prutzer) eng aus: 0:1 Fließ, 2:3 Ried. Unisono herrscht im Umfeld der Pfundser die Meinung, dass mit ihnen im Frühjahr stark zu rechnen ist …
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