Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Sporthelden im Kampf für die gute Sache

Das „Team Arlberg“ beim „Race Around Austria“: Jeder einzelne Tritt ins Pedal kommt Familien in Not zugute

Natürlich ist es die Leidenschaft, die Marco Jordan und Thomas Kofler dazu antreibt, sich mit dem „Team Vorarlberg“ der Königsklasse des „Race Around Austria“-Extremradrennens zu stellen. Zugleich fährt aber mit jedem Kilometer auch der Gedanke an den guten Zweck mit: Denn angetreten wird für die Bruderschaft St. Christoph und damit für das Miteinander.
3. August 2021 | von Manuel Matt
Sporthelden im Kampf für die gute Sache
Fanden viele Trainings seit Jänner Seite an Seite statt, so werden Marco Jordan (vorne) und Thomas Kofler als Rennen im Wechsel fahren. Foto: Team Arlberg
Von Manuel Matt

Der leidenschaftliche, aus Pettneu stammende Radsportler Marco Jordan und der Chef des professionellen Teams Vorarlberg, Thomas Kofler: Beim einen ist es die Passion, die Lust an stetiger Steigerung auf zwei Rädern, beim anderen der Wille, nach jahrelangem Trainer- und Manager-Dasein „jetzt noch einmal selbst anzugreifen“. Beides schweißt das Duo zum „Team Vorarlberg“ zusammen, das im August das „Race Around Austria“ im Visier hat. Jenes gilt gemeinhin als das härteste Radrennen in ganz Europa, in verschiedenen Kategorien mit drei Fahrdistanzen. Der Einsteigerklasse über 560 Kilometer hat sich der aus dem Amateurfußball kommende und nun seit 2008 begeistert in die Pedale tretende Jordan erstmals 2018 gestellt. Dazwischen gäbe es noch die 1500-Kilometer-Strecke, die als Vorbereitung für das Hauptrennen gilt. Das Duo geht im August aber auf’s Ganze – und stellt sich der Königsklasse, der Extrem-Radstrecke mit über 2200 Kilometern und 30000 Höhenmetern: Das wiederum ist eben das längste Einzelzeitfahren auf dem ganzen Kontinent und zugleich auch Qualifikation für das legendäre „Race Across America“.

Die Herausforderung angenommen. Die Strecke führt entlang der grenznahen Straßen einmal rund um Österreich: Start und Ziel ist dabei St. Georgen im Attergau. Kennengelernt haben sich Jordan und Kofler übrigens beim Arlberg Giro, den der Pettneuer als Eventmanager betreut. Das „Race Around Austria“ planen sie als Zweigespann individuell aufzuteilen, sich also alle 30 Minuten am Tag und alle zweieinhalb Stunden in der Nacht abzuwechseln: Während der eine in einem Wagen ruht und versorgt wird, begleitet ein weiteres Fahrzeug den anderen Fahrer. Hinter sich wissen beide derweil stets ein großes Team stehen, das mit Familie und Freunden, aber auch neben einem Mechaniker mit einem Physiotherapeuten aufwartet. So gewähren die bestens organisierten Wechsel nicht nur ein Stück Erholung und ein Wiederherstellen der Ausdauer, sondern sichern auch Wartung und Gesundheit gleichermaßen. Das teils auf der Originalstrecke abgehaltene Haupttraining samt Teamtestläufen hat das Duo schon abgeschlossen, das sich nun bis zum Start am 11. August um etwa 11 Uhr mit leichten Touren in Höchstform hält.

 
Sporthelden im Kampf für die gute Sache
Ohne der aus Familie, Freunden und professionellen Unterstützern bestehenden Crew sowie den Sponsoren wäre der Traum vom „Race Around Austria“ gar nicht stemmbar, sind sich Marco Jordan und Thomas Kofler einig. Foto: Team Arlberg
Willkommen im Team. Doch kämpfen Jordan und Kofler nicht nur um die Ehre, sondern in erster Linie für die gute Sache: Denn gewidmet ist ihre Teilnahme der Bruderschaft St. Christoph, der beide seit Jahren angehören, und so auch einer Charity-Aktion für von der Krise getroffenen Familien, die sich speziell in den Tourismusgebieten nicht selten mit dem Verlust von Arbeitsplätzen konfrontiert sehen – ganz zu schweigen von den anderen finanziellen Belastungen, die Corona mit sich gebracht hat. Schicksalsschläge sind auch Jordan nicht fremd, erhielt seine eigene Familie doch selbst vor Jahren Unterstützung durch die Bruderschaft, was ihn nur zusätzlich angespornt hat, gemeinsam mit Kofler ein Teil des „Teams Arlberg“ zu werden. Sie laden ein, es ihnen gleichzutun – und die Aktion mit einer Spende zu unterstützen. Getan haben das bereits zahlreiche Sponsoren, die sich Höhenmeter erkauften und somit auch die Kosten tragen, die allein für die Bewältigung des Rennens anfallen: Braucht es doch für ein solches Mammutunternehmen nicht nur eisernen Willen und Wadln, sondern auch Geld für Material, Unterkunft und Verpflegung. Sowieso unbezahlbar sind gute Vorbereitung und der Stolz auf ein fantastisches Team, die Jordan und Kofler mit Vorfreude auf den Start blicken lassen.

Toi, Toi, Toi! Online unter www.team-arlberg.com lässt sich bis dahin in Ruhe nachlesen, wofür das Unterfangen steht und wie sich beitragen lässt. Während des Rennens informiert dann ein Livescreen über den Fortschritt. Die RUNDSCHAU drückt jedenfalls kräftig die Daumen und wird berichten!

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben